
Migration and Integration – Japan in Comparative Perspective
In den meisten Industriestaaten des Nordens avancierte die Immigrations- und Integrationspolitik in den vergangenen Jahren zu einem der brisantesten und drängendsten Politikfelder. Immigration und Integration konfrontieren politische Akteure mit dem Spannungsverhältnis zwischen den sozioökonomischen Konsequenzen der Überalterung der autochthonen Bevölkerung und der wirtschaftlichen Nachfrage nach hochqualifizierten und billigen Arbeitskräften auf der einen und der mehr oder weniger gut begründeten Angst vor Überfremdung, der Entstehung von Parallelgesellschaften und Lohndumping auf der anderen Seite. Die Autoren und Autorinnen untersuchen die Migrations- und Integrationspolitik in Japan, Frankreich, Kanada und Deutschland. Sie heben die soziokulturellen Hintergründe der unterschiedlichen Politiken hervor, beschäftigen sich mit ihren Folgen für das Leben von Arbeitsmigranten und -migrantinnen sowie mit den Bemühungen um Integration vonseiten zivilgesellschaftlicher Akteure auf der lokalen Ebene. Der Ankündigung, einen Vergleich zwischen Japan und den genannten nordatlantischen Staaten vorzulegen, wird der Band leider nicht gerecht. Mit Ausnahme des Aufsatzes von Nana Oishi, die die positiven kanadischen Erfahrungen mit Arbeitsmigranten und -migrantinnen im Pflegesektor auf Japan zu übertragen versucht, handelt es sich bei allen Beiträgen um Einzelfallstudien, sodass es den Lesern selbst überlassen bleibt, Unterschiede, Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten der nationalen Migrationspolitiken und ihrer Outcomes zu identifizieren. Der Band trägt jedoch lediglich den falschen Titel. Die einzelnen Beiträge liefern detaillierte Informationen und Analysen zu den Rahmenbedingungen, Chancen und Herausforderungen von Migration und Integration in den vier Untersuchungsländern.