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Migration und der „nationale Container“. Über einen konflikthaften Diskurs und symbolische Grenzziehungen

24.08.2018
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Dr. Thomas Mirbach

Mit dem Bild des nationalen Containers wird in der neueren Migrationsdebatte der verbreitete Neonationalismus beschrieben. Foto: Gregor/Pixabay.Mit dem Bild des nationalen Containers wird in der neueren Migrationsdebatte der verbreitete Neonationalismus beschrieben. Foto: Gregor/Pixabay.

 

 

Man kann es ohne große Mühen an den Publikationslisten zahlreicher sozialwissenschaftlicher Verlage ablesen: Migration und Integration bilden mittlerweile ein gut etabliertes Themenfeld mit einer Fülle von Einzelstudien, Sammelbänden und Abhandlungen in einschlägigen Fachzeitschriften. Diese Publikationsfülle signalisiert nicht nur breite gesellschaftliche Aufmerksamkeit für das Thema, sie zeigt ebenso an, dass die entsprechende Wissensproduktion nicht mehr auf den akademischen Bereich beschränkt ist. Deshalb verfügen Sozialwissenschaften auch hier nicht länger über ein Definitionsmonopol und ihr Beitrag für die gesellschaftliche Selbstbeobachtung sollte sich stärker auf die Analyse der Verwendung von Schlüsselbegriffen und Deutungsmustern, deren Voraussetzungen und Folgen eingeschlossen, beziehen (Scherr 2017).

Etliche der neueren Publikationen belegen diese veränderte Blickrichtung in Gestalt teils reflexiver, teils radikaler Problematisierungen eingespielter Kategorisierungen, Wissensformen und kollektiver Selbstverständnisse. Einen Schwerpunkt dieser Problematisierungen bildet offensichtlich die „Sehnsucht nach dem nationalen Container“ (Kraemer 2018), die sich in einem ebenso verbreiteten wie diffusen Neonationalismus ausdrückt, strikte Grenzen gegenüber Zuwanderung fordert und mit dem Phantasma eines mit sich selbst identischen Volkes Fragen der globalen Gerechtigkeit verdrängt (Flügel-Martinsen 2018). Typische Gegenstände dieser Analysen sind Praktiken öffentlicher Kommunikation über Migration und Integration, in denen teils implizit, teils explizit das Bild eines nationalstaatlich umgrenzten „Wir“ aufscheint (Gulowski/Oppelt 2018).

Von den hier besprochenen Büchern lassen sich die Studie von Christian Ulbricht (2018) und der Sammelband „The Migrant Crisis“ (2017) unmittelbar dieser Perspektive zuordnen; ebenso setzen sich einige Beiträge der beiden Sammelbände „Zum Umgang mit Migration“ (2017) und „Flucht, Transit, Asyl“ (2018) kritisch mit öffentlichen Debatten und medialen Darstellungen auseinander. Auch das als Einführung konzipierte Studienbuch von Kirsten Hoesch (2018) macht an vielen Beispielen die Diskrepanz zwischen medialer Kommunikation über Migration und der sozialwissenschaftlich beobachteten Empirie deutlich.

Ulbricht rückt mit seiner Untersuchung (zugleich Dissertation an der Universität Bielefeld) das vielfach diskutierte liberale Paradox demokratischer Nationalstaaten in den Mittelpunkt, nämlich eine „partikuläre, nationale und souveräne Gemeinschaft in einem universalistischen Diskurs“ (23) formulieren zu müssen. Während der Universalismus der Menschenrechte die gleiche Behandlung aller erfordert, setzt das demokratische Prinzip Mitgliedschaftsregeln der politischen Gemeinschaft voraus, die immer auch einen kontingenten, also mindestens potenziell diskriminierenden Charakter haben. Diese normative Spannung wird noch durch die institutionelle Struktur liberaler Nationalstaaten verstärkt, denn deren kapitalistische Wirtschaftsordnung ist auf offene Grenzen für Kapital, Waren, Dienstleistungen und eben auch Humankapital in Gestalt von Immigrantinnen und Immigranten angewiesen. Unter diesen Bedingungen erscheint die Grenzziehung liberaler Nationalstaaten stets strittig und erklärungsbedürftig. Hier setzt die Studie mit der Fragestellung an, welche Kategorisierungen und Klassifizierungen im Fall des deutschen Einwanderungsdiskurses herangezogen werden, um die erwünschten und unerwünschten Immigrierenden sozial zu konstruieren (24 f.).

Während in der einschlägigen Literatur primär soziale Grenzziehungen im Medium rechtlicher Regulierungen untersucht worden sind, konzentriert sich Ulbricht auf die symbolischen Grenzziehungen in öffentlichen Debatten. Konzeptionell greift der Autor hier auf eine Differenzierung der kultursoziologischen Ungleichheitsforschung zurück: Symbolische Grenzen, die hauptsächlich auf der Basis kultureller Kategorisierungen erzeugt werden, sind zwar keine hinreichenden, aber notwendige Bedingungen für soziale Grenzen, die den Zugang zu und die Verteilung von Ressourcen festlegen (Mijić / Parzer 2017). Öffentliche Debatten sind deshalb für die leitende Fragestellung ein besonders geeignetes Feld, weil in ihnen über kollektive Gemeinschaftsvorstellungen gestritten wird und sie den Raum bilden, in dem Klassifikationskämpfe über die legitimen Unterscheidungen von erwünschten und unerwünschten Zuwanderern stattfinden. In methodologischer Hinsicht erfolgt die Analyse aus einer wissenssoziologischen Perspektive, die sich auf die im Einwanderungsdiskurs geltend gemachten Wissens- und Rechtfertigungsordnungen bezieht. In den seit etwa den 1970er-Jahren in Deutschland geführten medialen Debatten – das ergibt eine vom Autor vorgenommene Rekapitulation einschlägiger Studien – sind vor allem drei verschiedene Rechtfertigungen relevant: ökonomisch begründete Nützlichkeitserwägungen zumal im Umkreis demografischer Projektionen, Einschätzungen kultureller Ähnlichkeit beziehungsweise Distanz und entsprechende Assimilationserwartungen sowie konträr zu beiden menschenrechtsbasierte humanitäre Standards. Eine empirische Frage ist dann, in welcher Weise und mit welchen Argumenten die Unterscheidung zwischen erwünschter und unerwünschter Migration in dieser Heterogenität des Einwanderungsdiskurses etabliert wird. Für die anschließende Analyse entwickelt Ulbricht durch die Kreuzung der beiden Achsen ‚ökonomisch gewollte’ und ‚kulturell erwünschte’ Migration ein Kategorisierungsschema mit vier spezifisch abgrenzbaren Typen: (1) ökonomisch gewollt / kulturell erwünscht (hochqualifizierte, mobile Zuwanderer), (2) ökonomisch gewollt / kulturell nicht erwünscht (niedrigqualifizierte Arbeitsmigration), (3) ökonomisch nicht gewollt/ kulturell erwünscht (Geflüchtete, Aussiedler), (4) weder ökonomisch gewollt noch kulturell erwünscht (Extremisten, marginalisierte Gruppen) (37 ff.).

Die Basis der empirischen Analyse bilden Artikel aus Medien mit hoher sozialer Reichweite – acht Zeitungen und Zeitschriften sowie dazugehörige Online-Angebote (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Tagesschau, Spiegel, tageszeitung, Welt, Bild, Stern, Focus); der ausgewählte Zeitraum vom 1. Januar 2008 bis zum 31. Juli 2014 umfasst eine Phase stetig steigender Nettozuwanderung. Die Auswertung erfolgt in einem ersten Schritt quantitativ mit lexikometrischen Methoden; darauf aufbauend werden die Befunde qualitativ im Rahmen des von Reiner Keller entwickelten Ansatzes einer wissenssoziologischen Diskursanalyse interpretiert (71 ff.; vgl. Keller u. a. [Hrsg.] 2001).

Zu den wichtigsten Ergebnissen, die Ulbricht in dieser Weise gewinnt, zählt zunächst, dass im medialen Diskurs die Berufung auf Eigenschaften der nationalen Identität Deutschlands sehr vage bleibt – an die Stelle eines Wertekanons tritt vielmehr eine ökonomische Gemeinschaftskonstruktion, die „die Grenze anhand der Autonomie / Abhängigkeit der Immigranten und Immigrantinnen vom deutschen Wohlfahrtsstaat zieht“ (232). Wenn die ökonomische Leistungsfähigkeit der Migranten – stellvertretend stehen hier die hochqualifizierten „neuen Gastarbeiter“ der IT-Branche – zum primären Differenzierungsmerkmal im Migrationsdiskurs wird, dann hat das für die Frage der symbolischen Grenzziehung zwei Effekte. Auf der einen Seite wird eine angreifbare dichotome Kategorisierung nach Herkunft oder religiöser Überzeugung vermieden und durch eine graduelle, auf die Humankapitalausstattung abzielende Kategorisierung ersetzt: Entscheidend für die Einstufung als erwünschte Migration ist der durch Bildung, Beruf und Einkommen umschriebene Klassenstatus. Auf der anderen Seite können kulturell nicht erwünschte Gruppen – unter dem Etikett der „Armutszuwanderung“ – weiterhin ausgeschlossen werden, ohne in einen offenkundigen Widerspruch zum liberalen Prinzip einer meritokratisch ausgerichteten Grenzregulierung zu geraten. Wenn Zuwanderer die erwartete arbeitsmarktbezogene Leistungsfähigkeit nicht erfüllen, dann erfolgt eine problematisierende Kategorisierung anhand von Gender, Ethnizitäts- oder Religionsmerkmalen; diese Praxis entspricht einer „kulturalisierten Form von Klasse“ (281).

Die meritokratische Konstruktion des Einwanderungsdiskurses – das ist ein zweiter, zweifellos provozierender Befund der Analyse – stellt eine funktionale Antwort auf die mit dem liberalen Paradox gegebenen Widersprüche dar. Eine übergreifende Bewertung auf der Basis des Humankapitals erlaubt den Ausschluss von Personen, „denen es an einer ökonomischen Aktivität mangelt, ohne sich in Ethnizitäts-, Geschlechts- oder Religionsfragen positionieren zu müssen“ (235). Im deutschen Migrationsdiskurs hat sich eine Verschiebung von kulturellen Assimilationserwartungen zu Fragen wirtschaftlichen Nutzens vollzogen. Diese im Zeitablauf zunehmende Ökonomisierung der Debatte ist auch von einem Menschenrechtsdiskurs verstärkt worden, der – gerade weil er Diskriminierung nach askriptiven Merkmalen skandalisiert – „der ökonomischen Grenzziehung einen diskursiven Möglichkeitsspielraum eröffnet“ (281).

Ein unter methodologischen Aspekten weiter gefasstes Verständnis von Diskurs liegt dem von Melani Barlai, Birte Fähnrich, Christina Griessler und Markus Rhomberg herausgegebenen Sammelband „The Migrant Crisis: European Perspectives and National Discourses“ (2017) zugrunde. Der Band, entstanden in Zusammenarbeit mit dem internationalen und interuniversitären Netzwerk Politische Kommunikation netPOL, enthält 18 Länder-Fallstudien über Verlauf und Themen nationaler öffentlicher Debatten zum aktuellen Migrationsgeschehen. In die Auswahl aufgenommen sind mehrheitlich EU-Mitgliedstaaten (13), vier Beitrittskandidaten und die Schweiz als Nicht-Mitgliedstaat. Geleitet von der Annahme, „that a distinctive European perspective on the migration crisis does not exist but rather parallels the multifaceted national views of European countries with different cultural and political traditions“ (14), bezieht sich die vergleichende Perspektive hauptsächlich auf die Situation nach 2015. Ohne spezifische Vorgaben für das jeweilige methodische Design orientieren sich die einzelnen Beiträge an vier Leitfragen: Vorgeschichte und thematische Struktur der nationalen Debatten; Veränderungen nach 2015; dominierende Akteure und Argumente; Bedeutung und Rolle einer europäischen Dimension innerhalb der Argumentationen. Entstanden ist ein sehr informativer Überblick über die einschlägigen Diskurse – im Ergebnis allerdings weniger als Debatten zur „Migrationskrise“ denn als Zeugnis einer Krise der Migrationspolitik auf nationaler wie auf EU-Ebene.

Resümiert man die Befunde der Fallstudien mit Blick auf die im Schlusskapitel hypothetisch eröffneten drei Möglichkeiten der weiteren europäischen Entwicklung – „towards a more integrative approach, an EU of different speeds or a de-integration leading to a scattered Union“ (358) – so spricht vieles für die letztgenannte, skeptische Variante. Die EU-Institutionen – Kommission, Parlament, Rat – spielen in den nationalen Debatten keine nennenswerte Rolle; wenn, dann dienen sie als Adressaten europaskeptischer Gruppierungen, wobei vielfach interne politische Konfliktlinien instrumentalisiert werden. Erkennbare Unterschiede zwischen nationalen Debatten beruhen hauptsächlich auf der Position, die die jeweiligen Länder bisher im Migrationsgeschehen eingenommen haben, so lassen sich entsprechende Differenzen zwischen west-, ost- und südeuropäischen Ländergruppen beobachten. Neben dieser Pfadabhängigkeit zeichnen sich jedoch in den aktuellen Debatten Gemeinsamkeiten in Gestalt einer zunehmend restriktiveren Argumentation ab: „economic and cultural arguments tend to place national citizens needs over those of refugees and thereby encourage the problematising of migrants and refugees“ (365). Ökonomische Begründungen stellen explizit Kosten und Nutzen von Einwanderung gegenüber und behaupten in der Tendenz eine Netto-Belastung der nationalen Sozialsysteme; zusätzlich untermauert wird diese Position durch die Unterscheidung von Flüchtlingen und Wirtschaftsmigranten. Vornehmlich islambezogene Kulturalisierungen werden zur Stilisierung von Bedrohungsszenarien herangezogen – sei es als Beeinträchtigung der nationalen Identität, sei es als Gefährdung sicherheitspolitischer Standards.

„Empörungsmodus“ und „Lösungsorientierung“ – so der Untertitel des von Ursula Gross-Dinter, Florian Feuser und Carmen Ramos Méndez-Sahlender herausgegebenen Sammelbandes – stellen für die Autorinnen und Autoren im Umgang mit Migration keine Optionen dar, zwischen denen sinnvoll zu wählen wäre. Entstanden aus einer im Sommersemester 2016 durchgeführten Ringvorlesung an der Hochschule für Angewandte Sprachen des Bildungsnetzwerkes SDI München, einer seit 2006 akkreditierten Ausbildungsstätte für Übersetzer und Dolmetscher, geht es in den Beiträgen überwiegend und ausdrücklich praxisbezogen um Sprache und Kommunikation als Dimensionen, in denen sich Integration vollzieht. Die dabei gewählte Perspektive der Auseinandersetzung mit dem Thema versteht Migration und Vielfalt als eine urbane Ressource, weil, wie Erol Yildiz hervorhebt, „Großstädte immer auch Weltstädte waren und somit kontinuierlich durch Diversität […] geprägt sind“ (15) und sie eine transkulturelle Praxis als Kosmopolitismus von unten begünstigen. Dabei ist vielleicht die Anmerkung nicht überflüssig, dass hier wie in vielen Abhandlungen zur Thematik ein gewisser siedlungsstruktureller Bias zu beobachten ist, werden doch Potenziale der Migration vor allem in urbanen Kontexten hervorgehoben.

Unterhalb dieser programmatischen Sicht geht es in der Mehrzahl der Beiträge um Fragen der Vermittlung von Qualifikationen und Kompetenzen, mit denen die Integrationschancen nicht allein von Asylsuchenden und Flüchtlingen unterstützt werden können. Angesichts des in hohem Maße zertifikatsorientierten deutschen Bildungssystems sind non-formal und informell erworbene Kompetenzen faktisch kaum verwertbare Ressourcen im Zugang zu Beschäftigung; diese Hürde betrifft in unterschiedlicher Weise Bildungsbenachteiligte und Zugewanderte. Ottmar Döring und Sara Hauck diskutieren – vor dem Hintergrund der mit dem Anerkennungsgesetz seit 2012 verfolgten Praktiken – Ansatzpunkte einer verbesserten, weil nachhaltig ausgerichteten Arbeitsmarktintegration. Sie schlagen eine gezielte Parallelisierung von Erwerbstätigkeiten und Qualifizierungen vor, die vom fachlichen Kern der jeweiligen beruflichen Tätigkeiten ausgehend individuell zugeschnittene Bildungsverläufe ermöglichen (25 ff.). Breiten Raum nimmt die Vorstellung konkreter Beispiele von Sprachvermittlung ein, die überwiegend aus der Lehr- und Forschungspraxis der Hochschule stammen. Dazu gehören die Ergebnisse einer Begleitstudie zu der von der Bundesagentur für Arbeit geförderten Qualifizierungsmaßnahme „Perspektive für Flüchtlinge Plus“ (Ibrahim Cindark / David Hünlich); die Entwicklung eines Online-Tools, das vor allem Zugewanderte aus dem arabischen Raum beim Erwerb der deutschen Sprache unterstützt (Anja Penssler-Beyer / Katharina Weber); die Überwindung von Sprachbarrieren durch Verwendung einfacher Sprache bei berufsrelevanten Texten (Marita Tjarks), unterschiedliche Ansätze zur Weiterbildung beziehungsweise verbesserten Professionalisierung von Laiendolmetschern (Regina Freudenfeld; Elvira Iannone / Katharina Redl) und Vorschläge zur Nutzung von Herkunftssprachen als berufliche Kompetenz in akademischen Kontexten (Carmen Ramos / Joana Romano). Schließlich setzen sich zwei Beiträge mit gesellschaftlichen Reaktionsformen auf Migration auseinander, die man dem „Empörungsmodus“ zurechnen könnte.

Am Beispiel einer Diskursanalyse von Eingaben im Schweizer Parlament beschreibt Paula Krüger das semantische Feld, in dem Parteien Zuwanderer klassifizieren: dem rechts-konservativen Lager gelten sie als nationale Belastung, während das liberal-konservative Lager in ihnen eine Bereicherung der Wirtschaft sieht – sofern Zuwanderer über ausreichendes kulturelles Kapital verfügen und nicht aus Drittstaaten stammen. Im Rahmen der medialen Kommunikation über Flüchtlinge sind Bilder ein zentraler Träger kollektiver Deutungen – anhand zahlreicher in der Presse verwendeter Fotos sieht Christoph Sauer hier eine Vermittlungsform, die einerseits Flüchtlinge entindividualisiert und andererseits die deutsche Gesellschaft als vom Fluchtgeschehen überrumpelt erscheinen lässt.

Einen anderen Zugang zur Thematik „Flucht, Transit, Asyl“ schlägt der von Ursula Bitzegeio, Frank Decker, Sandra Fischer und Thorsten Stolzenberg herausgegebene Sammelband ein. Hervorgegangen aus einer 2016 von der Friedrich-Ebert-Stiftung und dem Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn durchgeführten internationalen Fachtagung, rückt der Band die aktuelle Debatte über das Fluchtgeschehen in einen von vier Faktoren geprägten Kontext. Anders als in den frühen 1990er-Jahren sind die Fluchtursachen heute überwiegend Bürger- und Stellvertreterkriege; die mehrheitlich muslimischen Geflüchteten stoßen in den Aufnahmegesellschaften oftmals auf Vorbehalte, für die kulturelle Differenzen reklamiert werden; diese Abwehrhaltungen werden von diffusen, vielfach affektbestimmten Motivlagen gespeist, die Zuwanderungen als kollektive Bedrohung erleben lassen; schließlich belegt der nicht nur in Deutschland erstarkte Rechtspopulismus Tendenzen einer Entsolidarisierung innerhalb der Europäischen Union, die sowohl eine gemeinsame Sicherung der Außengrenzen wie eine faire Verteilung der Geflüchteten blockiert (17 ff.). Davon ausgehend verstehen die Herausgeberinnen und Herausgeber die Beiträge als Impulse für eine Auseinandersetzung mit dem Thema, die interdisziplinär, aber auch international vergleichend ansetzt und zugleich den Dialog mit der Praxis sucht (22 ff.). Von diesen Ansprüchen sind vor allem die letzten beiden eingelöst.

Der Bezug zur Praxis erfolgt zum Teil anhand von Handlungsfeldern, die auch Gegenstand vergleichbarer Sammelbände sind. So werden Anforderungen und Möglichkeiten kommunaler Integrationsstrategien an den Beispielen von Bremen (Ernst Mönnich), Dortmund (Maike Dymarz, Susanne Kubiak, Mona Wallraff) und Rommerskirchen (Martin Mertens) diskutiert. Mit spezifischen Dimensionen von Teilhabe befassen sich Norbert Frieters-Reermann im Kontext non-formaler außerschulischer Bildungsprozesse, Jürgen Mittag anhand der Rolle des Sports im Rahmen der Flüchtlingspolitik und Diana Carolina Tobo mit einem Plädoyer für eine umfassende politische Inklusion von Menschen mit Migrationshintergrund. Dagegen lassen sich die Auseinandersetzungen mit Formen des Rechtspopulismus als eigenständiges Praxisfeld verstehen und die hier zuzuordnenden Beiträge sind durchaus anregend. Dazu gehört die Reflexion der Rolle, die die politische Bildung in Reaktion auf einschlägige Bewegungen in Sachsen eingenommen hat (Anja Besand). Eine international vergleichende Rekapitulation bisher praktizierter (partei-)politischer Strategien zur Eindämmung des Wahlerfolges populistischer Parteien fällt sowohl bei Frank Decker als auch bei Volker Best skeptisch aus. Weder strikte Ausgrenzung noch verdeckte oder offene Annäherung an derartige Gruppierungen – etwa durch Themenübernahme oder gar Kooperation – haben sich als erfolgreich erwiesen. Während Decker hier eher zu generellen Vorschlägen greift, die schon andernorts diskutiert wurden (wie Stärkung des Wohlfahrtsstaates und Ergänzung repräsentativer durch direktdemokratische Verfahren), regt Best eine Wahlsystemreform nach italienischem Vorbild an, die durch die Einführung einer „Mehrheitsprämie“ den Wettbewerb unter den etablierten politischen Lagern stärken könnte.

Dem internationalen Dialog lassen sich Problematisierungen unterschiedlicher Regelungen europäischer Migrationsregime zuordnen. Mit den teils inhaltlich, teils methodisch widersprüchlichen Prämissen der EU-Transitlandpolitik setzt sich Vinzenz Kratzer auseinander. Die angesichts von Gewalterfahrungen vielfach prekäre Lage von Frauen in Flüchtlingsunterkünften wird von Yasemin Bekyol auf der Basis einer vom Europäischen Parlament beauftragten Studie behandelt. Als ein zentrales Manko des „Flüchtlingsdeals“ zwischen der EU und der Türkei stellt Mahir Tokath heraus, dass Letztere sowohl aus außen- wie aus innenpolitischen Motiven kein Interesse an einer schnellen Beendigung des Syrienkrieges hat. In einer kleinen Fallstudie zur Europäischen Nachbarschaftspolitik am Beispiel der Ukraine zeigt Hanne Schneider, dass die EU für Länder, die kurzfristig nicht den Status sicherer Nachbarschaften erfüllen, noch nicht über langfristige migrationspolitische Perspektiven verfügt.

In drei Beiträgen werden prinzipielle Positionen von Migrationspolitik diskutiert. Von Paul Collier ist ein Vortragstext aufgenommen, der in knapper Form die Implikationen seiner bekannten Argumentation – „Flüchtende sind keine Migranten“ (36) – erläutert: Mit der Bekämpfung von Fluchtursachen sei die zentrale Herausforderung für Migrationspolitik wirtschaftlicher und nicht humanitärer Art. Julian Nida-Rümelin unterstreicht in einem Gespräch mit Thomas Meyer sein Verständnis von Demokratie als Kooperationsgefüge, aus dem sich normative und motivationale Bindungen ergeben, die ohne staatliche Strukturen und damit auch ohne Grenzen nicht aufrechterhalten werden können. Gegen diese Varianten eines migrationspolitischen Realismus skizziert Susanne Mantel eine moralphilosophische Perspektive, der zufolge die Aufnahmepflicht von Schutzbedürftigen sich nicht nur auf diejenigen beziehen darf, die die (deutsche) Grenze erreichen; mit der Ausstellung humanitärer Visa müsste auch jenen Schutzbedürftigen eine Einreise ermöglicht werden, die, räumlich weit entfernt, sich nicht auf die vielfach hoch riskanten Fluchtwege einlassen können oder wollen.

Gewiss nicht zufällig wird eine interdisziplinäre Perspektive am ehesten von den Autor*innen gewählt, die Formen gesellschaftlicher Kommunikation über Migration in den Blick nehmen. Sybille Reinke de Buitrago geht auf Diskurspraktiken ein, in denen Vorstellungen von Raum und nationaler Identität vielfach in instrumentalisierender Weise auf Migrationspolitik bezogen werden. Unter Rückgriff auf kognitionswissenschaftliche Framing-Ansätze skizziert Lisa Peyer einen anregenden Vorschlag, den Zusammenhang von Emotionen, Sprache und Informationsverarbeitung in der Wahl- und Einstellungsforschung stärker zu berücksichtigen. „Fluchtursachenbekämpfung“ ist innerhalb weniger Jahre auch deshalb zu einer politischen Leitvokabel geworden, weil sie – wie Christiane Suchanek zeigt – mangels ausreichender Unterscheidung von Flucht und Migration eine rhetorische Verwendung erlaubt, die der Migrationsabwehr dient.

Eine konzeptionell, inhaltlich und in der Vermittlungsleistung gelungene Einführung in den Themenkreis Migration und Integration hat Kirsten Hoesch (2018) vorgelegt. Ihr plausibler Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass die öffentliche Debatte über Migration in besonderem Maße ein „Auseinanderdriften von Diskurs und empirisch messbarer Realität“ (9) aufweist. Obschon die sogenannte Flüchtlingskrise, eingebettet in den Kontext von deutscher, europäischer und internationaler Politik, schon lange vor 2015 bestand, avancierte dieses Politikfeld mit der befristeten Grenzöffnung zum dominierenden, nahezu alle anderen Probleme verdrängenden Thema: „Plötzlich ist alles Migration.“ (3) Die Einführung ist deshalb von der Intention geleitet, derartig verzerrte Wahrnehmungen durch Gegenüberstellung von Symbolpolitik und empirischen Daten offenzulegen.

Der von der Autorin gewählte Ansatz beruht zum einen auf der Verbindung des einschlägigen Praxiswissens von Wohlfahrtsverbänden und zivilgesellschaftlichen Organisationen mit Befunden der Migrationsforschung. Zum anderen verfolgt sie in der Darstellung eine doppelte Perspektive, die, zugeschnitten auf die jeweilige Fragestellung, sowohl Aspekte der Migrations- wie solche der Integrationsforschung berücksichtigt. Diese Verknüpfung trägt dem Umstand Rechnung, dass Migration und Integration zwar unterscheidbare Prozesse betreffen – hier Ursachen, Motive und Regulierung von Zuwanderung, dort Gestaltung und Verlaufsformen von Eingliederung in die Aufnahmegesellschaft –, die jedoch auf der Ebene der realen Effekte des Migrationsgeschehens nicht unabhängig voneinander verstanden werden können.

Gegliedert in drei inhaltlich abgegrenzte Teile – die durchaus auch unabhängig voneinander gelesen werden könnten – hat die Einführung einen klaren Aufbau. Mit der Beschreibung typischer Migrationsformen und der Darstellung relevanter Migrations- beziehungsweise Integrationstheorien bildet der erste Teil den Einstieg in den Gegenstandsbereich. Dabei geht die Autorin zunächst auf administrative, rechtliche und sozialstatistische Definitionen und deren mögliche empirische Entsprechungen ein und erläutert dann die seit 1945 prägenden Formen und Gruppen von Migration. Relativ ausführlich auf gut 60 Seiten befasst sie sich mit theoretischen Ansätzen. Während die Migrationstheorien eher konventionell auf der Basis ihrer disziplinären (wirtschafts- beziehungsweise sozialwissenschaftlichen) Zuordnung unterschieden werden, fällt die Diskussion von Integrationstheorien gewiss nicht zufällig differenzierter aus – dies deshalb, weil die Bedeutung von „Integration“ in hohem Maße (und stärker als es bei dem Begriff „Migration“ der Fall ist) von dem jeweiligen – sei es wissenschaftlichen, sei es praktischen – Verwendungszusammenhang abhängt (79 f.). So verfolgen die vorgestellten Ansätze teils eher eine deskriptive Sichtweise (klassische Assimilationstheorien, Sozialintegration nach Hartmut Esser, Differenzierungstheorie), teils machen sie stärker normative Aspekte des möglichen Integrationsziels (Multikulturalismus, Sozialkapital, Transnationalismus) geltend. Hervorgehoben sei: Die Autorin bemüht sich in ihrer Bewertung der diskutierten Positionen um eine faire, Polemiken vermeidende Darstellung und weist zu Recht darauf hin, dass sozialwissenschaftliche Konzepte wie Assimilation oder Multikulturalismus oftmals eine bis zur Entstellung reichende Simplifizierung erfahren, wenn sie dem Namen nach in politischen Debatten verwendet werden (120 f.).

Der zweite Teil rückt Migration und Integration in eine international vergleichende Perspektive und ist mit Blick auf die behandelten Aspekte sehr weit gefasst. Auch wenn sich dabei zuweilen teils inhaltliche, teils analytische Überschneidungen nicht vermeiden lassen, so wird doch die Kontextabhängigkeit nationaler Migrationspolitiken – bezogen auf ökonomische Interessen, institutionelle Regelungen und Akteurskonstellationen – von der Autorin gut herausgearbeitet. Im Einzelnen geht sie auf die ungleiche Verteilung von Migration in globaler Perspektive ein, vergleicht Migrationsdiskurse ausgewählter Ländertypen, erläutert Instrumente und Rahmenbedingungen nationalstaatlicher Steuerung von Migration und Integration und entwirft schließlich ein angemessen kritisches Bild des europäischen Migrationsregimes.

Im dritten Teil werden Entwicklung und Konturen des Politikfeldes in Deutschland beschrieben, zunächst in historischer Perspektive anhand der wesentlichen Etappen: Flüchtlinge und Vertriebene der Nachkriegsära, Anwerbung von Gastarbeitern, Anwerbestopp, Anstieg der Fremdenfeindlichkeit in den 1990er- Jahren, schrittweiser Politikwechsel ab 2000 (Staatsangehörigkeitsgesetz, Zuwanderungsgesetz). Dem folgen zum einen eine Darstellung der relevanten politischen und administrativen Akteure auf Bundes-, Länder- und kommunaler Ebene und zum anderen ein Porträt der Debatte über den Islam in Deutschland.

Die Einführung wendet sich gleichermaßen an Studierende einschlägiger Disziplinen wie an ein fachlich interessiertes Publikum jenseits akademischer Zusammenhänge. Dem kommt die Auflockerung des Textes durch optisch hervorgehobene „Denkzettel“ (Fallbeispiele mit systematischer Bedeutung) und „Info-Kästen“ (Erläuterung von Begriffen und Definitionen) sehr entgegen.

Die hier besprochenen Bücher belegen eine gestiegene Sensibilität gegenüber gesellschaftlichen Kommunikationsformen, in und mit denen die Themen Migration und Integration verhandelt werden. Deutlich wird dabei nicht nur der konflikthafte Charakter dieser Aushandlungen, in denen sich soziale Kräfteverhältnisse spiegeln. Die neueren Publikationen ermöglichen zum Teil auch erhellende Einsichten in Funktionsweise und Wirkungen symbolischer Grenzziehungen, die in öffentliche Debatten eingelassen sind. Und jenseits dieser eher theoretisch ausgerichteten Analysen lässt sich ebenso an der überwiegenden Zahl praxisbezogener Abhandlungen feststellen, dass Integration nicht länger als Anpassung in eine sozial und kulturell eindeutig definierte Mehrheitsgesellschaft gedacht wird.

 


Weitere Literatur

Flügel-Martinsen, Oliver (2018):
Postidentitäre Demokratie,
in: Mittelweg 36, 27. Jg. Heft 3, S. 10-30.

Gulowski, Rebecca / Martin Oppelt (2018):
Wir, neu betrachtet. Demokratische Selbstverortungen,
in: Mittelweg 36, 27. Jg. Heft 3, S. 4-9.

Keller, Reiner / Hirseland, Andreas / Schneider, Werner / Viehöver, Willy (Hrsg.) (2001):
Handbuch Sozialwissenschaftliche Diskursanalyse. Band 1: Theorien und Methoden,
Leverkusen, Verlag Barbara Budrich.

Kraemer, Klaus (2018):
Sehnsucht nach dem nationalen Container. Zur symbolischen Ökonomie des neuen Nationalismus in Europa,
in: Leviathan 46. Jg., Heft 2, S. 280-302

Mijić, Ana / Michael Parzer (2017):
Symbolic Boundaries“ als Konzept zur Analyse ethnischer und klassenspezifischer Ungleichheit in der Gegenwartsgesellschaft,
in: Stephan Lessenich (Hrsg.) 2017: Geschlossene Gesellschaften. Verhandlungen des 38. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bamberg 2016 (http://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2016/article/view/577; Abruf: 07.08.2018)

Scherr, Albert (2017):
Integration in welche Gesellschaft? Ein Kommentar zu Annette Treibel ‚Integriert Euch! Plädoyer für ein selbstbewusstes Einwanderungsland,
in: Stephan Lessenich (Hrsg.) 2017: Geschlossene Gesellschaften. Verhandlungen des 38. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Bamberg 2016 (http://publikationen.soziologie.de/index.php/kongressband_2016/article/view/615, Abruf: 07.08.2018)

 

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Bibliografische Angaben

Christian Ulbricht

Ein- und Ausgrenzungen von Migranten. Zur sozialen Konstruktion (un-)erwünschter Zuwanderung

Bielefeld, transcript Verlag 2017

Melani Barlai / Birte Fähnrich / Christina Griessler / Markus Rhomberg (Hrsg.)

The Migrant Crisis: European Perspectives and National Discourses

Berlin, LIT-Verlag 2017 (Studien zur politischen Kommunikation 13)

 

Ursula Gross-Dinter / Florian Feuser / Carmen Ramos Méndez-Sahlender (Hrsg.)

Zum Umgang mit Migration. Zwischen Empörungsmodus und Lösungsorientierung

Bielefeld, transcript Verlag 2017

 

Sandra Fischer / Ursula Bitzegeio / Frank Decker (Hrsg.)

Flucht, Transit, Asyl. Interdisziplinäre Perspektiven auf ein europäisches Versprechen

Bonn, Dietz Verlag 2017

Kirsten Hoesch

Migration und Integration. Eine Einführung

Wiesbaden, Springer VS 2018

 


 

Literaturbericht

Zuwanderung, Flucht, Integration. Ein etabliertes Forschungsfeld und neue Fragen

Auf die politischen, administrativen und sozialen Herausforderungen der Zuwanderung nach Deutschland hat die hiesige Forschung bemerkenswert schnell reagiert, schreibt Thomas Mirbach. Anhand von sieben Publikationen lässt sich zeigen, dass nicht länger auf eine Assimilation an Standards der Mehrheitsgesellschaft gesetzt wird. Zwar existieren weiterhin Mechanismen struktureller Diskriminierung, aber das Modell einer kulturell homogenen Gesellschaft hat sich als Fiktion erwiesen. Positive Erfahrungen mit Integration werden momentan vor allem auf der kommunalen Ebene gesammelt.

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