Wirtschaftswiss. Diss. Freiburg; Gutachter: V. Vanberg, G. Knieps. – „Die Freizügigkeit der EU-Arbeitnehmer ist ein Teil der Personenfreizügigkeit für die Bürger der Europäischen Union, welche eine der vier Grundfreiheiten darstellt“ (7). Die Autorin fragt nun nach einer institutionellen Gestaltung von Migrationsregeln, die im gemeinsamen Interesse der Bürger liegen und auf deren Grundlage Reformvorschläge formuliert sowie existierende Instrumente der Migrationspolitik evaluiert werden könnten. Sie diskutiert dazu traditionelle Begründungen für die Migrationspolitik und formuliert diese aus verfassungsökonomischer Sicht neu. Borella sieht die Argumentation zugunsten einer freien grenzüberschreitenden Wanderung von Arbeitskräften, die mit der Implikation freier Arbeitsmärkte einhergeht, mit substantiellen Einwänden konfrontiert. Diese reichen vom Vorhandensein rein ökonomischer externer Effekte bis zur Berücksichtigung psychologischer und kultureller Auswirkungen der Migration für Heimat- und Einwanderungsgesellschaft. Weiterhin nennt sie die Gefahr eines Braindrains sowie die Angst vor Überfremdung. Anhand dieser Interessenkonflikte bewertet die Autorin die Regeln und Verfahren europäischer Migrationspolitik, dabei unterscheidet sie zwischen EU-Bürgen und Einwanderern aus Drittländern. Bei letzteren liegen noch entscheidende Mobilitätsbarrieren vor. Borella kritisiert, dass die Arbeitsmigration im Gegensatz zum Asylrecht und dem Umgang mit Flüchtlingen noch nicht koordiniert werde. Besonders im Hinblick auf einen dynamischen Wettbewerb zwischen den Mitgliedsstaaten sei eine gemeinsame Politik auf dem Gebiet der Arbeitsmigration aber zwingend erforderlich.