Wirtschaftswiss. Diss. Flensburg; Gutachter: H. Maier. - Klein- und Mittelunternehmen (KMU) bilden das Herzstück der deutschen Wirtschaft. Insgesamt stellen sie 68 % aller Arbeitsplätze und bilden 80 % der Auszubildenden aus. Der Mittelstand genießt einen guten Ruf. Am Beispiel der neuen Bundesländer fragt Jordan, ob der Mittelstand seiner Funktion als innovatives und stabilisierendes Element der wirtschaftlichen Entwicklung gerecht wird. Im Falle Ostdeutschlands haben die KMU ihre Rolle als Rückgrat der Wirtschaft noch nicht ausfüllen können. Als Gründe nennt er die Politik der Treuhandanstalt und die Negierung der Forschungs- und Entwicklungspotenziale. Humankapital sei fahrlässig verschleudert worden. Auch die Forschungsmittelausstattung ostdeutscher Betriebe sei wesentlich ungünstiger als bei westdeutschen Unternehmen. Um die Situation des Mittelstandes in den neuen Bundesländern zu verbessern, schlägt Jordan vier Maßnahmen vor: Verbesserung der finanziellen Förderung, Stärkung des Bereiches der Forschung und Entwicklung, konkrete Hilfestellungen bei Existenzgründungen sowie Erleichterungen bei Unternehmensübertragungen. Neben der rein wirtschaftlichen Relevanz der KMU seien sie ebenso gesellschaftlich stabilisierend, weil in ihnen klassische Tugenden wie Vertrauenswürdigkeit, Ehrlichkeit, Solidität und Qualitätsbewusstsein tagtäglich gelebt werden. Inhaltsübersicht: 2. Mittelstand und ökonomische Entwicklung; 3. Mittelstandspolitik in den neuen Bundesländern; 4. Der Existenzgründer in den neuen Bundesländern - eine soziologische Perspektive; 5. Chancen und Risiken für den Mittelstand; 6. Break-Even-Analyse der Existenzgründung; 7. Schlussfolgerungen für die Mittelstandspolitik.