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Hans-Gerd Jaschke / Birgit Rätsch / Yury Winterberg

Nach Hitler. Radikale Rechte rüsten auf

München: C. Bertelsmann 2001; 284 S.; 20,45 €; ISBN 3-570-00566-6
Es handelt sich um das Begleitbuch zur gleichnamigen dreiteiligen Fernsehserie, die die ARD im letzten Jahr mit der Intention ausstrahlte, "aktuelle Entwicklungen des Rechtsextremismus aus einer zeitgeschichtlichen Sichtweise darzustellen und zu interpretieren" (18). Wie die Fernsehdokumentation gliedert sich auch das Buch in drei Teile: Unter den Überschriften "Täter", "Führer" und "Verführte" setzen sich Jaschke, Rätsch und Winterberg mit dem Geschehen vor allem seit der Vereinigung auseinander: mit den unzähligen Gewalttaten, den Pogromen in Hoyerswerda und in Rostock, den Strukturen der Rechten, dem Aufblühen neuer und alter rechter Parteien, mit den Bestrebungen des westdeutschen Rechtsextremismus, in die neuen Bundesländer zu expandieren, neue Anhänger zu rekrutieren und ihre Ideologie zu verbreiten, und schließlich befassen sie sich mit dem immer wieder zu verzeichnenden Versagen von Politik und Gesellschaft, wirkungsvoll und rechtzeitig auf die rechte Gefahr zu reagieren. Natürlich fragen die Autorin und die Autoren auch nach den Ursachen. Sie vertreten die These, dass die unzureichende Aufarbeitung der NS-Vergangenheit nach dem Krieg sowie die Verharmlosung des Rechtsextremismus im Sonnenschein des Wirtschaftswunders als Problem Ewiggestriger, das sich früher oder später biologisch von selbst erledige, entscheidend zur gegenwärtigen Hochphase der extremen Rechten und der rechten Gewalt beigetragen habe.
Detlef Lemke (LE)
Dipl.-Politologe.
Rubrizierung: 2.37 | 2.35 | 2.314 | 2.313 | 2.331 Empfohlene Zitierweise: Detlef Lemke, Rezension zu: Hans-Gerd Jaschke / Birgit Rätsch / Yury Winterberg: Nach Hitler. München: 2001, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/15417-nach-hitler_17555, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 17555 Rezension drucken