Nationalstaatliche Institutionen im Wettbewerb. Wie funktionsfähig ist der Systemwettbewerb?
Der Autor ist Professor an der staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erfurt. In Anlehnung an die ordnungspolitischen Grundsätze der Freiburger Schule diskutiert er Gestaltungsmöglichkeiten des Systemwettbewerbs. Die politische Relevanz des Themas betrifft ebenso Fragen einer Regulierung des internationalen Wettbewerbs (im Umkreis der WTO) wie solche des europäischen Integrationsprozesses. Hier lassen sich - wenigstens theoretisch - die Optionen einer auf den institutionellen Wettbewerb setzenden negativen („Markt-")Integration und einer demgegenüber positiven Integration unterscheiden, die eine politisch-institutionelle Harmonisierung anstrebt - unter Ausschaltung befürchteter ruinöser Wettbewerbsfolgen. Da die Debatte zwischen Wettbewerbsgegnern und -befürwortern bisher jedoch ohne Rückgriff auf tragfähige Kriterien zur Beurteilung der Kosten von Systemwettbewerb geführt werde, möchte der Autor ein „Konzept des funktionsfähigen Wettbewerbs" reformulieren, das „die bislang offene Frage nach geeigneten normativen Forderungen für evolutorische Prozesse zumindest vorläufig" beantworten soll (10).