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Tobias Bader

Neokonservatismus, Think Tanks und New Imperialism

Köln: PapyRossa Verlag 2005 (PapyRossa Hochschulschriften 62); 139 S.; 14,- €; ISBN 3-89438-338-0
Seit dem Amtsantritt der Bush-Regierung macht der Begriff des Neokonservatismus die Runde. Nach den Terroranschlägen im September 2001 wurden unter diesem Etikett Erklärungen für die neue Qualität der globalen Militärpräsenz der letzten verbliebenen Weltmacht gesucht. Wie viele dieser Versuche kann auch die kurze vorliegende Abhandlung nicht überzeugen. Zwar ist durchaus einleuchtend, wie der Autor die politische Dimension von Aktivitäten einer bestimmten Schicht von Intellektuellen und „Think Tanks“ mit dem Konzept der kulturellen Hegemonie nach Gramsci erklärt; auch seine Bestandsaufnahme einflussreicher „Think Tanks“ ist wertvoll. Es bleibt jedoch offen, was genau sich hinter dem Label „neokonservativ“ versteckt, wie dieses Konglomerat von Ideen und Positionen ideengeschichtlich entstanden ist, welche Widersprüche sich innerhalb neokonservativer Positionen entdecken lassen und wie das Verhältnis zu anderen einflussreichen (religiös und wirtschaftlich) konservativen Bewegungen gestaltet wird. Statt einer genaueren Begriffsbestimmung lässt die Lektüre den Leser eher mit einer Begriffsverwirrung zurück, nachdem im Schlusskapitel der Neokonservatismus nicht mehr zur Kennzeichnung einer bestimmten politischen und/oder intellektuellen Bewegung, sondern lediglich eines bestimmten Stils einer allgemeinen Gesetzmäßigkeit des globalen Kapitalismus benutzt wird.
Markus Lang (ML)
Dr., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 2.64 | 2.22 | 5.43 | 4.22 Empfohlene Zitierweise: Markus Lang, Rezension zu: Tobias Bader: Neokonservatismus, Think Tanks und New Imperialism Köln: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/24386-neokonservatismus-think-tanks-und-new-imperialism_28123, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 28123 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken