Der Band beruht auf der 16. Internationalen Konferenz der Friedrich Nietzsche Gesellschaft, die im März 2007 unter dem gleichen Titel, den auch der Tagungsband trägt, an der Universität Leiden in den Niederlanden abgehalten wurde. Die Autoren sind überwiegend in der Philosophie tätig (einige auch in der Politikwissenschaft), und außer Asien sind alle Kontinente mit den Herkunftsländern der Teilnehmer gleich mehrfach vertreten. Die einzelnen Beiträge bieten Analysen der Werke und Ideen von Nietzsche selbst, setzen ihn aber auch mit einer Vielzahl von politischen Denkern von Platon bis Foucault in Verbindung, wobei sich gleich mehrere Aufsätze mit Hannah Arendt auseinandersetzen. Eine auch nur annähernd einheitliche Nietzsche-Interpretation gibt es dabei nicht; kann es angesichts des unverändert kontroversen Werkes auch nicht geben: „The controversies and profound disagreements that mark Nietzsche’s status as a political thinker today are stark reminders that we are far from a final reckoning.“ (2) Dies geht bis zu der grundlegenden Frage, ob Nietzsche überhaupt als politischer Denker bezeichnet werden kann oder ob er nicht vielmehr ein anti-politischer Denker gewesen sei. Das selbstgesetzte Ziel des Bandes, einen neuen Ausgangspunkt für die Beschäftigung mit Nietzsche im 21. Jahrhundert zu bieten, wird er schon angesichts seines schieren Umfangs, aber mehr noch aufgrund seiner anregenden Vielfalt erfüllen.