Wirtschaftswiss. Diss. Freiburg. - Die Autorin fragt nach den Ursachen für die bestehende Diskrepanz zwischen der wirtschaftswissenschaftlichen und öffentlichen Wahrnehmung und Einschätzung von Wettbewerb und Globalisierung. Ausgehend von der Überzeugung, dass das Wettbewerbsprinzip nicht nur per se sinnvoll und effektiv ist, sondern vor allen Dingen dem Bürger als Konsumenten nützt, untersucht Zoll die Gründe für diese fehlende Einsicht beim Bürger. Bei der Analyse der Bedingungen öffentlicher und individueller Meinungsbildung sowie der Mechanismen politischer Interessenvertretung und Entscheidungsfindung in repräsentativen politischen Systemen gelangt sie zu dem Ergebnis, dass die Hauptursache für die überwiegend negative Bewertung des Wettbewerbes fehlendes ökonomisches Sachwissen der Bürger ist. Dies führt die Autorin auf die Einrichtung des politischen Systems in Deutschland als repräsentative Demokratie zurück. Da ökonomische und wirtschaftspolitische Sachfragen von den Repräsentanten des Volkes entschieden werden, gelingt es nicht nur Akteuren der Wirtschaft starken Einfluss auf politische Entscheidungen zu nehmen, sondern fehlen Anreizbedingungen für die Bereitstellung eines bürgernahen Informationsangebotes über wirtschaftliche Sachfragen. Zur Verbesserung des Informationsangebotes und zur Stärkung von Bürgerinteressen bei ökonomischen Entscheidungen schlägt Zoll die Einrichtung von Think Tanks nach amerikanischem Vorbild und die Einführung direktdemokratischer Elemente auf Bundesebene vor. Inhaltsübersicht: I. Wettbewerb und „öffentliche Meinung" aus theoretischer und empirischer Sicht; II. Charakteristika der Meinungsbildung; III. Meinungen, Massenmedien und Politik; IV. Wissensdefizite abbauen.