On the Viability of an International Lender of Last Resort
Die Reform des Internationalen Währungsfonds (IWF) ist in den vergangenen Jahren immer wieder diskutiert worden. Aber könnte der IWF wirklich zu einem „International Lender of Last Resort“ werden, also zu einer Institution, die im Krisenfalle für die notwendige Liquidität von Volkswirtschaften sorgt, um deren Zusammenbruch zu verhindern, so wie es der englische Politiker und Publizist Walter Bagehot populär vertreten hat? Zanker, Absolvent der London School of Economics und ehemaliger Mitarbeiter eines Hedge Fonds, arbeitet heute im Auswärtigen Amt und verfasste die Arbeit im Rahmen eines Stipendiums der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Die Arbeit steht also wie ihr Autor an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politikberatung und befasst sich nicht nur mit ihrer hochaktuellen Fragestellung, sondern liefert in diesem Zuge auch einen umfassenden Überblick über Status quo und Reformformvorschläge für den IWF, bettet diesen zudem ein in eine Diskussion unterschiedlicher theoretischer Ansätze zur Analyse des IWF. Der eigene Vorschlag, dem der Autor gleichwohl aufgrund divergierender internationaler Interessen nur geringe Realisierungschancen zubilligt, basiert auf der Feststellung, dass der IWF nicht in der Lage sei, als Lender of Last Resort in Bagehots Sinne zu fungieren, da er in seiner Möglichkeit der Mittelvergabe im Vergleich mit nationalen Zentralbanken eingeschränkt ist. Daher schlägt der Autor eine Strategie zur präventiven Eingrenzung auftretender Krisen vor, die sich jedoch aufgrund der Globalisierung nicht vollkommen verhindern ließen.