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Peter Mair / Wolfgang C. Müller / Fritz Plasser (Hrsg.)

Parteien auf komplexen Wählermärkten. Reaktionsstrategien politischer Parteien in Westeuropa

Wien: Signum Verlag 1999 (Schriftenreihe des Zentrums für Angewandte Politikforschung 20); 403 S.; 71,- DM; ISBN 3-85436-306-0
Die Parteibindungen der Wähler in westlichen Demokratien haben abgenommen. Die Herausgeber der Untersuchung sind sich sicher, daß dies eine der stärksten Herausforderungen für politische Parteien darstellt, die es heute gibt. Ihr Ziel ist es daher zu untersuchen, wie politische Parteien diese Veränderungen wahrgenommen und darauf reagiert haben. Die Analyse der Entwicklungen bezieht sich auf neun Länder Westeuropas, wobei das Hauptaugenmerk immer auf einzelnen Parteien liegt. Den Länderkapiteln liegt dabei eine einheitliche Struktur zugrunde. Jedes Kapitel beginnt mit einer Einleitung, die die Grundzüge des Parteiensystems und die hauptsächlichen Merkmale der untersuchten Parteien darlegt. Dem folgt eine Zusammenfassung der wichtigsten Veränderungen der Wählerschaft. Jeder Beitrag untersucht weiterhin, wie die politischen Parteien diese Änderungen gesehen und vor allem wie sie darauf reagiert haben. Die Herausgeber kommen zu dem Ergebnis, daß länderübergreifend bestimmte generelle Trends festzustellen sind, wie Parteien auf die Abnahme von Parteibindungen der Wähler reagieren. Dazu zählen die Umstrukturierung der Parteien in zentralisierte und professionellere Wahlkampforganisationen, in denen der Parteiführung bei der Formulierung der Politikstrategien mehr und mehr Autonomie eingeräumt wird, die Abschwächung traditioneller organisatorischer und politischer Bindungen an bestimmte Interessengruppen vor allem bei linken Parteien sowie die Ausrichtung der Parteiführer auf die breite Wählerschaft und die Massenmedien. Inhalt: Peter Mair / Wolfgang C. Müller / Fritz Plasser: Veränderungen in den Wählermärkten: Herausforderungen für die Parteien und deren Antworten (11-29); Paul D. Webb: Die Reaktion der britischen Parteien auf die Erosion der Wählerloyalitäten (31-70); Susan E. Scarrow: Der Rückgang von Parteibindungen aus der Sicht der deutschen Parteien: Chance oder Gefahr? (71-102); Luciano Bardi: Italien: Dealignment und die Antworten der Parteien (103-153); Andrew F. Knapp: Frankreich: Die "Viererbande" und die extreme Rechte – Verurteilung und Komplizenschaft (155-199); Wolfgang C. Müller / Fritz Plasser / Peter A. Ulram: Schwäche als Vorteil, Stärke als Nachteil. Die Reaktion der Parteien auf den Rückgang der Wählerbindungen in Österreich (201-245); Peter Mair / Michael Marsh: Parteireaktionen auf Veränderungen in den Wählermärkten in Irland (247-283); Kris Deschouwer: In der Falle gefangen. Belgiens Parteien und ihre Reaktionen auf abnehmende Wählerloyalitäten (285-313); Ruud Koole: Die Antwort der niederländischen Parteien auf die wahlpolitischen Herausforderungen (315-351); Lars Bille: Auf und ab. Wahlresultate und Reaktionen der Sozialdemokratischen und der Liberalen Partei in Dänemark (353-390); Peter Mair / Wolfgang C. Müller / Fritz Plasser: Die Antworten der Parteien auf Veränderungen in den Wählermärkten in Westeuropa (391-401).
Sven Christian Singhofen (SCS)
M. A., Doktorand, Institut für Sozialwissenschaft (Bereich Politikwissenschaft), Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.22 | 2.61 | 2.4 | 2.331 Empfohlene Zitierweise: Sven Christian Singhofen, Rezension zu: Peter Mair / Wolfgang C. Müller / Fritz Plasser (Hrsg.): Parteien auf komplexen Wählermärkten. Wien: 1999, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/11119-parteien-auf-komplexen-waehlermaerkten_13142, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 13142 Rezension drucken