Der Sammelband zu den „Parteien in Brandenburg“ schließt eine weitere Lücke in den Darstellungen über die Landesparteiensysteme Deutschlands, die freilich – leider – zum Teil auch schon wieder etwas veraltet sind. Um so erfreulicher, dass sich nun auch eine Forschergruppe mit den Parteien in diesem Bundesland befasst hat. Das Buch richtet sich, wie der Herausgeber betont, an „Schüler und Studierende, an Lehrkräfte und in der politischen Bildungsarbeit Tätige sowie an alle interessierten Bürger Brandenburgs“ (15) – dass hier die politikwissenschaftliche Fachwelt nicht erwähnt wird, hat durchaus seine Bedeutung. Denn in der Tat fällt das Buch vor allem durch seine leicht verständliche Sprache und die eher kursorische Art und Weise auf, mit der die einzelnen Parteien im Land betrachtet werden. Dies ist zweifellos sein großer Vorteil, wenn man an den Adressatenkreis denkt – und zugleich sein Nachteil, wenn man sich als Politikwissenschaftler tiefgründige und detailliert belegte Aussagen und Erkenntnisse über die jeweilige Partei verspricht. Daran mangelt es nämlich gelegentlich, was bei einem Gesamtumfang von rund 220 Seiten, und – abzüglich zweier einleitender bzw. historischer Querschnittsdarstellungen – etwa 25 Seiten pro Partei (wobei die Rechtsextremen in einem Kapitel behandelt werden) nicht verwundert. Insgesamt handelt es sich also um ein zwar gut lesbares, vor allem für die Vergleichende Parteienforschung allerdings nur begrenzt nutzbares Buch. Man würde sich wünschen, dass aus diesem eher didaktisch angelegten Projekt eine umfassendere und tiefgreifendere Studie über die Brandenburger Parteien entstehen würde. An Kompetenz, soviel zeigt sich jedenfalls schon bei diesem Werk, mangelt es weder dem Herausgeber noch den beteiligten Autoren.