In fünf sehr knappen Beiträgen geben die Autoren einen einführenden Überblick über aktuelle Debatten zum Thema Parteienforschung innerhalb der Politikwissenschaft. Jun liefert einen aktuellen Forschungsüberblick, in dem auch die Probleme, die sich aus einer stark veränderten Gesellschaftsstruktur insbesondere für die Volksparteien ergeben, diskutiert werden. Ulrich von Alemann und Tim Spier untersuchen die veränderten Rahmenbedingungen, innerhalb derer sich die deutschen Parteien bewegen und agieren. Hierbei negieren sie die These, dass Parteien sich nicht an die stark veränderten Bedingungen anpassen können. Josef Schmid und Udo Zolleis analysieren einzelne Parteien insbesondere im Hinblick auf das Thema Volkspartei. Sie stellen fest, dass die Hauptschwierigkeit der Parteien darin besteht, dass sie bestimmte Wählergruppen nur unzureichend erreichen, „weil sie sie nicht entsprechend repräsentieren“ (79). Uwe Andersen liefert einen Überblick über die Entwicklung des deutschen Parteiensystems. Den Schwerpunkt bildet die Zeit nach dem zweiten Weltkrieg mit einem kurzen Exkurs in das Parteiensystem der DDR. Abschließend verorten Hermann Schmitt und Christine Pütz die deutschen Parteien innerhalb des europäischen Parteiensystems. Besonders interessant ist hierbei die Untersuchung, ob die deutschen Parteien innerhalb ihrer jeweiligen Europa-Fraktionen integrationsfreundlich oder - feindlich sind. Die Beiträge liefern konzise Einführungen in die jeweiligen Unterthematiken, wobei die relevanten Debatten aufgegriffen und in den jeweiligen Forschungskontext gestellt werden. Der Band ist somit insbesondere für diejenigen interessant, die sich einen kurzen Überblick zur Parteienforschung verschaffen wollen. Spezifischere Debatten bleiben hier ausgeklammert, die Beiträge sind vergleichsweise allgemein gehalten.