Skip to main content
Antonius Liedhegener / Torsten Oppelland (Hrsg.)

Parteiendemokratie in der Bewährung. Festschrift für Karl Schmitt

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2009 (Jenaer Beiträge zur Politikwissenschaft 14); 574 S.; 89,- €; ISBN 978-3-8329-4679-1
Aktualität und Relevanz kennzeichnen diese Festschrift. Über „neue Bündnisse oder alte Lager?“ (257) schreiben Dieter Oberndörfer, Gerd Mielke und Ulrich Eith in ihrem Beitrag „Vom Zweieinhalb- zum Fünf-Parteiensystem“, während im Saarland die erste Jamaika-Koalition Fahrt aufnimmt. Dass sich ein Fünf-Parteiensystem etabliert (hat), hängt mit „Entwicklungsschüben der LINKEN“ (263) zusammen, die von „der Aufhebung des politischen Banns“ (263) profitiert hat. Leidtragende sind die Altparteien. Jürgen Maier sieht sie gefangen in der „Modernisierungsfalle“ (241). Eckhard Jesse untersucht bisherige rot-rote Bündnisse und stellt fest, dass diese der SPD schadeten und der Linken nicht nützten, da die Linken „einerseits salonfähig gemacht, andererseits aber auch ‚entzaubert’“ (255) würden. Für Oscar Gabriel und Everhart Holtmann „fällt das Bild der Parteien in der deutschen Öffentlichkeit nicht so negativ aus wie man es angesichts der öffentlichen Diskussionslage erwarten könnte“ (200). Nicht die Problemlösungskompetenz der Parteien werde infrage gestellt. Vielmehr seien es „zu starke Machtorientierung und die zu geringe Responsivität“ (202), so das Ergebnis empirischer Untersuchungen. Gabriel und Holtmann kritisieren, dass auch akademische Parteienkritik nicht immer theoretisch stringent sei, sondern teilweise auf Fehlurteilen, Vorurteilen und Spekulation beruhe. Michael Henkel untersucht die Parteipolitisierung der Bundespräsidentenwahl. Beim Werben von Horst Köhler und Gesine Schwan wurde deutlich, dass „die Wahl des Bundespräsidenten den Bedingungen und Funktionslogiken der Parteiendemokratie entspricht“ (102). Theorie und Geschichte der Parteiendemokratie, die Frage, woran deutsche Bundeskanzler scheitern (Hans-Peter Schwarz) und der Blick auf regionale und internationale Entwicklungen runden den umfangreichen Band ab. Insgesamt handelt es sich um eine überzeugende und lesenswerte Festschrift mit einem klaren Konzept der Herausgeber.
Armin König (AK)
Dr., Verwaltungswissenschaftler, Bürgermeister der Gemeinde Illingen, Dozent Fachhochschule für Verwaltung (FHSV) des Saarlandes.
Rubrizierung: 1.3 | 2.31 | 2.32 | 2.331 | 2.343 | 2.35 | 2.37 | 2.22 | 2.23 | 2.5 | 2.6 Empfohlene Zitierweise: Armin König, Rezension zu: Antonius Liedhegener / Torsten Oppelland (Hrsg.): Parteiendemokratie in der Bewährung. Baden-Baden: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/31512-parteiendemokratie-in-der-bewaehrung_37516, veröffentlicht am 01.12.2009. Buch-Nr.: 37516 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken