Politikwiss. Diss. Universität Bern; Gutachter: A. Ladner, W. Linder. - Marc Bühlmann legt ein sehr ambitioniertes Buch vor, das gleichermaßen verschiedene Ansätze („Information Flow Approach“, Handlungsrahmenansatz) und verschiedene Untersuchungsebenen mit Individualdaten sowie diesen zugespielten Aggregatdaten verknüpfen und überprüfen will. Diesem Anspruch kann das Buch, trotz interessanter Forschungshypothesen, nicht ganz gerecht werden. Vermutlich der Vielfalt an Zielen und Material geschuldet, gerät die Arbeit vor allem am Ende zu einer Überprüfung von Thesen, die der Leser nicht mehr überblicken oder anhand einer durchgehenden Argumentation nachverfolgen kann. Zwar ist Letztere sicherlich vorhanden, sie wird aber durch die Vielzahl an Einzelergebnissen zugedeckt (die für sich genommen dennoch für die Politische Kultur-Forschung interessant sind). Trotz einer anspruchsvollen methodischen Diskussion (sowohl zu Beginn als auch im Anhang des Bandes) unterlaufen dem Autor einige offensichtliche Fehler in der empirischen Operationalisierung. Diese sind gerade deshalb ärgerlich, weil sie wichtige und weiterführende Ergebnisse der Untersuchung von Bühlmann ebenfalls unglaubwürdig erscheinen lassen – obwohl sie dies nicht sind. Generell bleibt am Ende der Arbeit die Erkenntnis, einiges über politische Partizipation allgemein und auf kommunaler Ebene gelernt zu haben. Nur die Einordnung des Gelesenen fällt trotz eines ausführlichen Fazits nicht leicht. Daher ist die Arbeit vornehmlich für Experten im Bereich der Politischen Kultur sinnvoll, während sie als Einstiegslektüre nicht geeignet erscheint.