Der Populismus ist erstens ein dauerhaftes, zweitens ein gesamteuropäisches und drittens ein vielschichtiges Phänomen. Als Symptom einer politischen und sozialen Krise zeigt er sich in unterschiedlichen Erscheinungsformen. „So kann unter Populismus sowohl eine auf bestimmten Inhalten basierende Ideologie als auch eine Herrschaftstechnik, eine politische Taktik oder eine Protest- oder Kommunikationsform verstanden werden.“ (7) In diesem Band werden die vielfältigen Ursachen, Entstehungsbedingungen und Ausprägungen populistischer Bewegungen sowie Möglichkeiten ihrer Eindämmung untersucht. Neben theoretisch-konzeptionellen und begriffsgeschichtlichen Überlegungen zum Verhältnis von Populismus und Demokratie finden sich Beiträge über die Rolle der Medien und der etablierten Parteien für die Manifestierung populistischer Bewegungen. Die Autoren und Autorinnen teilen die Einschätzung, dass der Populismus eine Gefahr für die Demokratie darstellt. Als mögliche Gegenstrategien werden die Stärkung konsensueller Entscheidungsmechanismen im politischen System (Decker), die Wiederbelegung des Pluralismus im Parteienwettbewerb (Robert) und verschiedene in der Vergangenheit eingesetzte Instrumente von der Ausgrenzung bis zur Teilhabe an der Machtausübung (Bachmann) diskutiert. Weitere Beiträge widmen sich den Besonderheiten des Populismus in Deutschland und in Ostmitteleuropa sowie – am Beispiel des Front National – in Frankreich.