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Tatjana Thelen

Privatisierung und soziale Ungleichheit in der osteuropäischen Landwirtschaft. Zwei Fallstudien aus Ungarn und Rumänien

Frankfurt a. M./New York: Campus Verlag 2003 (Campus Forschung 865); 303 S.; kart., 34,90 €; ISBN 3-593-37346-7
Mit der Transformation der sozialistischen Staaten in marktwirtschaftliche Systeme wurden auch die Besitzverhältnisse und Eigentumsrechte an Grund und Boden in der Landwirtschaft neu geordnet. Die Autorin untersucht am Beispiel der Dörfer Mesterszállás (Ungarn) und Kisiratos (Rumänien) die durch diese Neuordnung ausgelösten Veränderungen in der gesellschaftlichen Struktur, um dabei u. a. deren Gewinner und Verlierer zu identifizieren. Zudem betrachtet sie die Verschiebungen zwischen den Generationen sowie zwischen den Geschlechtern. Dabei kommt sie zu dem Ergebnis, dass diese Transformationsprozesse sehr verschieden abgelaufen sind: unterschiedliche Gruppen zählten zu den Gewinnern der Umstrukturierung und eine Kontinuität der vorherigen Eliten kann keineswegs unterstellt werden. Als wesentliche Erklärungsfaktoren identifiziert Thelen u. a. die uneinheitlichen Erfahrungen mit dem jeweiligen sozialistischen System sowie langfristige soziale Ansprüche (Langfristrechte), die unabhängig von juristischen Eigentumsrechten den Transformationsprozess beeinflussten.
Silke Becker (BE)
Dipl.-Soziologin; freie Journalistin.
Rubrizierung: 2.62 | 2.2 | 2.262 Empfohlene Zitierweise: Silke Becker, Rezension zu: Tatjana Thelen: Privatisierung und soziale Ungleichheit in der osteuropäischen Landwirtschaft. Frankfurt a. M./New York: 2003, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/19741-privatisierung-und-soziale-ungleichheit-in-der-osteuropaeischen-landwirtschaft_22979, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 22979 Rezension drucken