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María Luisa Azpíroz Manero (Hrsg.)

Public Diplomacy. European and Latin American Perspectives

Brüssel u. a.: Peter Lang 2015 (International Issues 37); 151 S.; pb., 38,50 €; ISBN 978-3-0352-6578-1
Public Diplomacy, die Kommunikation mit ausländischen Öffentlichkeiten zur Generierung von Einfluss und positivem Ansehen, ist derzeit ein viel diskutiertes Thema der internationalen politischen Kommunikation. Der Sammelband beinhaltet Beiträge des Workshops „Public Diplomacy: European and Latin American Perspektives“, der im Juni 2015 an der Universität Lüttich stattgefunden hat. Thematisiert werden kulturelle und kommunikative Aspekte von Public Diplomacy sowie die Bedeutung der positiven Wahrnehmung auf der internationalen Bühne. Anhand der Aktivitäten in Lateinamerika beschreibt Beatriz Nadia Pérez Rodríguez Instrumente und Programme der EU und stellt fest, dass viele zwar bereits seit den 1970er‑Jahren existieren, aber kaum bekannt sind. Außerdem müsse innerhalb der EU besser kommuniziert werden, bevor nach außen kommuniziert werde. So könnte unter anderem dem „Euro‑Skeptizismus“ (31) vieler EU‑Bürger begegnet werden, der zu einer global negativen Wahrnehmung der Union führe. Steffen Bay Rasmussen stellt fest, dass die EU dem Faktor Kultur eine strategischere Bedeutung in ihrer Public Diplomacy beimessen sollte. Auch verweist er darauf, dass die europäische Public Diplomacy darunter leidet, dass die Nationalstaaten individuelle Kulturarbeit leisten, ohne die Kommunikationsaktivitäten der EU zu berücksichtigen. Zur Public Diplomacy der EU ist einiges bekannt, weswegen die beiden Beiträge zu entsprechenden lateinamerikanischen Instrumenten hervorzuheben sind. Gustavo Martínez Pandiani stellt (leider auf Spanisch) den Satellitensender teleSUR vor, der seit 2005 auf dem lateinamerikanischen Kontinent sendet. Die ursprüngliche Idee eines lateinamerikanischen CNN von Fidel Castro wurde von Hugo Chávez realisiert und heute bildet teleSUR ein Gegengewicht zu den TV‑Sendern des Nordens. César Corona untersucht Mexikos Public Diplomacy anhand der Auftritte des Landes auf den Weltausstellungen in Europa seit 1992. Er unterstreicht die Bedeutung von Weltausstellungen für die Public Diplomacy, stellt aber fest, dass es Mexiko verpasst habe, seine außenpolitischen Ziele zu erreichen, da man die diplomatische Funktion dieser Ausstellungen nicht verstanden habe.
{FH}
Rubrizierung: 4.23.62.654.22 Empfohlene Zitierweise: Falk Hartig, Rezension zu: María Luisa Azpíroz Manero (Hrsg.): Public Diplomacy. Brüssel u. a.: 2015, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/39625-public-diplomacy_48183, veröffentlicht am 21.04.2016. Buch-Nr.: 48183 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken