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Wulf D. Hund

Rassismus

Bielefeld: transcript Verlag 2007 (Einsichten); 167 S.; kart., 15,80 €; ISBN 978-3-89942-310-5
Obgleich sich heutzutage – abgesehen von ein paar Rechtsextremen – niemand positiv auf Rassismus bezieht, schlägt sich dieser in Einstellungen und Verhalten immer noch in weiten Teilen der Gesellschaft nieder. Dabei tritt Rassismus vielgestaltig auf. Ausgangspunkt der Analyse ist folgende konstruktivistische These: „Die Erfindung der Rassen zeigt, dass es sich bei ihnen um eine soziale Kategorie handelt, welche unter spezifischen Umständen zur Grundlage einer Politik rassistischer Herabminderung entwickelt worden ist.“ (8) Vor diesem Hintergrund untersucht Hund zunächst die Begriffsgeschichte und Konzepte des Klassen-, Geschlechter- und Nationenbegriffs sowie Konstruktionsmechanismen der Inklusion und Exklusion. Im anschließenden Kapitel werden verschiedene, wichtige historische Formen und Bezugspunkte von Rassismus näher beleuchtet: Kultivierte und Barbaren, Reine und Unreine, Erwählte und Teufel, Zivilisierte und Wilde, Weiße und Farbige sowie Wertvolle und Minderwertige. Hinsichtlich der Politik folgt die Auseinandersetzung mit Methoden und Funktionen des Rassismus. Der schmale Band liefert einen gut strukturierten Überblick über die unterschiedlichen Ansätze und die damit jeweils verbundenen Probleme. Allerdings erschwert die Sprache der soziologischen Theorie den Zugang zu der luziden Analyse, was gerade bei einem Einführungswerk bedauerlich ist.
Christoph Busch (CHB)
Dr., Ministerium für Inneres und Kommunales des Landes Nordrhein-Westfalen.
Rubrizierung: 2.23 | 5.42 Empfohlene Zitierweise: Christoph Busch, Rezension zu: Wulf D. Hund: Rassismus Bielefeld: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/23478-rassismus_26953, veröffentlicht am 03.12.2007. Buch-Nr.: 26953 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken