Skip to main content
Krister Volkmann

Regional – und trotzdem global. Solidarische Ökonomie im Spannungsfeld zwischen Regionalität und Globalität. Eine explorative Studie zu Regionalwährungen

Berlin: Lit 2009 (Region – Nation – Europa 56); XIV, 272 S.; brosch., 29,90 €; ISBN 978-3-643-10067-2
Diss. Potsdam; Gutachter: H. Kleger. – Volkmann widmet sich den zu Beginn des 21. Jahrhunderts in Deutschland, Österreich und der Schweiz neu gegründeten Regionalwährungen, mit denen gesellschaftliche und ökologische Ziele verfolgt werden. Er bezeichnet sie als eine spezielle Form von Komplementärwährung, die nicht die nationale oder supranationale Hauptwährung ersetzt, sondern sie ergänzt. Das spezifische Merkmal von Regionalwährungen sieht er in der Beschränkung der Gültigkeit auf eine bestimmte geografische Region. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Regionalwährungen ihr volles Potenzial entwickeln können und in welchem Gesamtkontext können Regionalwährungen erfolgreich und sinnvoll sein? Die Antwort hierauf gliedert der Verwaltungswissenschaftler in drei große Themenkomplexe: Im ersten Teil vergleicht er die Anbieterverzeichnisse von 16 Regionalwährungen im deutschsprachigen Raum und identifiziert den „Chiemgauer“ als „Vorreiter-Währung“ (235), die inzwischen mit mehr als 600 Anbietern ein viele Lebensbereiche abdeckendes Waren- und Dienstleistungsangebot verfügbar macht. Bisher seien diese Währungen im Bereich des Handels und der Dienstleistungen vertreten, fast gar nicht im produzierenden Sektor. Im Jahr 2008 seien in Deutschland bereits 33 Regionalwährungen im Umlauf gewesen. Die Frage nach dem Verhältnis von Regionalität und Globalität, wie sich das Engagement für die eigene Region mit einer globalen Perspektive verbinden lässt, steht im Blickpunkt des zweiten Abschnitts. Dabei treffe der Begriff der „Glokalisierung“ zu, er verweise auf „das Nebeneinander von homogenisierenden und heterogenisierenden Tendenzen innerhalb der Globalisierung“ (244). Als Beispiel wird die Kombination von Regionalwährung mit dem Fairen Handel angeführt, etwa der Einsatz von Regionalwährungen als Zahlungsmittel in Weltläden. Schließlich stellt der Autor Regionalwährungen in den größeren Kontext einer solidarischen Ökonomie und thematisiert insbesondere die Bedeutung eines neuen Arbeitsverständnisses und damit einhergehend eines partiellen Grundeinkommens.
Sabine Steppat (STE)
Dipl.-Politologin, Redakteurin pw-portal.de.
Rubrizierung: 2.342 Empfohlene Zitierweise: Sabine Steppat, Rezension zu: Krister Volkmann: Regional – und trotzdem global. Berlin: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/31167-regional--und-trotzdem-global_37064, veröffentlicht am 11.05.2010. Buch-Nr.: 37064 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken