Regionale Frauennetzwerke. Frauenpolitische Bündnisse zwischen beruflichen Interessen und geschlechterpolitischen Zielen
Diss. Kassel; Gutachterinnen: U. Terlinden, B. Zibell. - Die an der Schnittstelle von Planungs- und Politikwissenschaft angesiedelte Arbeit greift die beiden Themenbereiche Netzwerkforschung und Regionalisierung auf und verknüpft diese mit geschlechterpolitischen Fragestellungen. Im Mittelpunkt steht die Analyse der Stärken und Schwächen regionaler Frauennetzwerke anhand von drei Fallbeispielen, die jeweils unterschiedliche Modelle regionaler Vernetzung repräsentieren (die Frauenbeauftragtenkonferenz Rhein-Main, der FrauenRatschlag Stuttgart und das regionale Frauennetzwerk Südostniedersachsen). Bei der Untersuchung der Netzwerke unterscheidet Bock zwei Dimensionen: die Binnenstruktur als informelles, soziales Netzwerk einzelner Akteurinnen und das Netzwerk als kollektiver, eine gemeinsame Strategie verfolgender Akteur, der auf die regionalen Politikprozesse einwirkt. Erst die Betrachtung des Wechselverhältnisses beider Dimensionen - so die Ausgangsthese Bocks - mache die spezifischen Qualitäten dieses Kooperationsmodells erkennbar. Anknüpfend an die differenztheoretische Diskussion zeigt sich, dass "das Potenzial von Vernetzungen, Kommunikation zu initiieren und zu fördern und dabei dogmatische Trennungen und Berührungsängste zu überwinden und konstruktiv zu kooperieren, nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Verabschiedet werden muss dabei aber das gleichzeitig gemeinsam verfolgte und erkämpfte Ziel." (180)
Aus dem Inhalt: 4. Netzwerke statt fester Bündnisse: Ergebnisse der empirischen Untersuchung: 4.1 Regionale Frauennetzwerke als soziale Beziehungsnetze; 4.2 Regionale Frauennetzwerke als Strategie regionalpolitischer Einmischung; 4.3 Konsens und Konflikte zwischen beruflichen Interessen und einer gemeinsamen Geschlechterpolitik; 4.4 Perspektiven der Vernetzung. 5. Die Spezifik regionaler Frauennetzwerke: Zwischen notwendiger Unschärfe und gemeinsamer Zielsetzung.