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Sangtu Ko / Kyong Wan Lee (Hrsg.)

Risks and Opportunities of the Energy Sector in East Siberia and the Russian Far East. For Better Risk Management and Sustainable Energy Development

Zürich/Berlin: Lit 2012 (Politik und Moderne Geschichte 16); 314 S.; brosch., 49,90 €; ISBN 978-3-643-90241-2
In Anbetracht der immer deutlicher werdenden Umweltzerstörungen und klimatischen Veränderungen, durch die die Lebensgrundlage und damit auch der wirtschaftliche Wohlstand erodieren, ist es dringend notwendig, die Energieversorgung nicht mehr vorrangig über fossile Brennstoffe, sondern durch nachhaltige Energiequellen sicherzustellen. Auch Russland spürt in seinen Industriezentren in Nordsibirien und der Pazifikregion (dem sogenannten Fernen Osten Russlands) bereits jetzt die umweltzerstörenden Auswirkungen seiner bisherigen Energiepolitik, weshalb in der Energiestrategie bis 2030 ein geringerer Energieverbrauch sowie die Reduktion fossiler Brennstoffe angekündigt wird. Wenngleich dies ein erster wichtiger Schritt ist, bleibt die konkrete Umsetzung bislang unklar. Im Rahmen des interdisziplinären Projekts „Studies on Russia: Time and Space of Risks and Opportunities“ widmet sich dieser Sammelband speziell der multiperspektivischen Identifikation von Risikofaktoren und Möglichkeiten, die für Russland in Bezug auf Energie‑ und Umweltfragen existieren. Im ersten Teil der Edition wird die aktuelle Situation unter besonderer Berücksichtigung politischer, sozialer und demografischer Aspekte vorgestellt. Irina Busygina kann mithilfe des Zentrum‑Peripherie‑Modells die einseitige Politik Russlands erklären, deren Auswirkungen sich unter anderem in der finanziellen Abhängigkeit vieler Regionen von Moskau spiegeln und der durch eine alternative Strukturierung (beispielsweise als stärker föderales System) entgegnet werden könnte. Im dritten Teil des Sammelbandes geht es um die Risiken und Potenziale einer nachhaltigen Energiepolitik. Irina Ivanova, Tat’yana Tuguzova und Nadezhda Khalgaeva beleuchten zunächst den aktuellen Status der erneuerbaren Energien in den östlichen Regionen Russlands, um auf dieser Grundlage festzustellen, dass es dort große Potenziale beispielsweise für geothermale Energie (ca. 80 Prozent), Wasserkraft (etwa 70 Prozent) sowie Wind‑ und Solarenergie (rund 60 Prozent) gibt. Da die Installation aufgrund der territorialen Ausdehnung und infrastrukturellen Abgeschiedenheit vieler Gebiete aufwendig ist, empfehlen sie, dass Russland den Bau der Anlagen finanziell unterstützt.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.62 | 2.22 | 2.263 | 4.22 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Sangtu Ko / Kyong Wan Lee (Hrsg.): Risks and Opportunities of the Energy Sector in East Siberia and the Russian Far East. Zürich/Berlin: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/36445-risks-and-opportunities-of-the-energy-sector-in-east-siberia-and-the-russian-far-east_43127, veröffentlicht am 28.11.2013. Buch-Nr.: 43127 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken