
Russian Foreign Policy between Security and Economics. Exporting Gas and Arms to Belarus and China 1990-2008
Die russische Außenpolitik werde seit Putins erster Amtsperiode als Präsident zunehmend von ökonomischen Aspekten bestimmt, schreibt der Autor. Er fragt, ob dies auf Kosten der klassischen Sicherheitspolitik geschieht oder ob ökonomische Aspekte ergänzend in den Bereich der Sicherheitspolitik einbezogen werden. Die Bewertung des Verhältnisses zwischen Ökonomie und Sicherheit sei von großer Relevanz, so der Autor weiter, weil Waffen- und Energieexporte gemeinhin als strategisches Instrument russischer Außenpolitik gelten würden. Viëtor überprüft die russische Außenpolitik seit dem Ende des Kalten Krieges anhand zweier theoretischer Ansätze, die jeweils die ökonomische oder die sicherheitspolitische Sichtweise betonen. Er analysiert dann zwei Fallstudien aus strategisch relevanten Wirtschaftszweigen: Die Gasexporte nach Belarus und die russischen Waffenexporte in die VR China. Im Mittelpunkt stehen dabei der Energiekonzern Gazprom und der russische Waffenexporteur Rosoboroneksport, die beide dem russischen Staat gehören. Viëtor kommt zu dem Ergebnis, dass sowohl die Gasexporte als auch die Waffenexporte nicht von sicherheitspolitischen, sondern von ökonomischen Überlegungen determiniert werden. Viëtor bewertet diese dann auch als das bestimmende Element der russischen Außenpolitik.