Schulpädagogen sowie Sozial- und Sprachwissenschaftlerinnen widmen sich den pädagogischen und bildungspolitischen Herausforderungen und Möglichkeiten der „pluriformen Einwanderungsgesellschaft” (7). Die Ergebnisse internationaler Vergleichsstudien (PISA) haben dramatische Versäumnisse und notwendigen Reformbedarf hinsichtlich einer „Pädagogik der Vielfalt” (142) offen gelegt. Dennoch stehen auch weiterhin sowohl politische Rahmenbedingungen als auch die berufliche Ausbildung pädagogischen Personals und nicht zuletzt die schulische Alltagspraxis im eklatanten Gegensatz zur gesellschaftlich eingeforderten globalen Mobilität und Entwicklung interkultureller Kompetenzen. Die Beiträge zeigen eindrucksvoll, inwieweit sowohl fachwissenschaftliche als auch bildungspolitische Diskurse Integrationsfragen von Schülerinnen mit Migrationshintergrund vernachlässigen oder zu einseitig auf Defizitzuschreibungen reduzieren. Hingegen konnten bislang „nützliche Ressourcen” (8) von Mehrfachidentitäten und Mehrsprachigkeit kaum positive Entwicklungen auslösen. Die Beiträge dokumentieren theoretisch fundiert und praxisorientiert bisherige Versäumnisse und zukünftige Handlungsräume. Dabei gehen sie sowohl auf die Primar-, Sekundar- sowie Lehreraus- und fortbildung ein als auch auf sonder- und sozialpädagogische Aufgabenfelder. Neben der Migrationsthematik beschäftigen sich die Autoren in mehreren Beiträgen des Weiteren mit dem Zusammenhang von Ethnizität, Klasse und Geschlecht sowie mit fachdidaktischen Fragen der Mehrsprachigkeit.