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Peter Reichel

Schwarz-Rot-Gold. Kleine Geschichte deutscher Nationalsymbole nach 1945

München: C. H. Beck 2005; 224 S.; geb., 17,40 €; ISBN 3-406-53514-3
Das einzige Symbol, das das Grundgesetz festlegt und erwähnt, ist die Bundesflagge. Diese Zurückhaltung hat die Berliner Republik abgelegt. Reichel behandelt unter dem Titel deutscher Nationalsymbole nach 1945 auch solche der DDR, nämlich die Hymne und Jahrestage. Die Bundesrepublik wird mit Hymne, den Gedenktagen 20. Juli, 8. Mai und 9. November sowie mit den Bauten Paulskirche, Reichstag, Topografie des Terrors und Kanzleramt bedacht. Die beiden Staaten in ihrer Verbindung kommen mit dem 17. Juni, der Neuen Wache, dem Brandenburger Tor und dem Volkspalast in den Blick. Das Kapitel zum Palast der Republik ist indes Geschichte, denn am 18. Januar 2006 wurde der Abriss endgültig beschlossen. Da es bereits die dritte Abstimmung war, mutet Reichels Parteinahme für den DDR-Bau anachronistisch an, auch wenn sie sympathisch ist, schließlich gehört auch die DDR zur deutschen Identität. Deutlich und nachdrücklich bezieht Reichel auch andernorts Position, etwa zur Topografie des Terrors. Für den wissenschaftlichen Leser ist das Buch, das mit einer bloßen Literaturliste auskommt, auch nicht primär gedacht, denn der hätte auch eine theoretische Reflexion über Nationalsymbole erwartet.
Guido Koch (GK)
Dr., Politikwissenschaftler, Qualitätsmanagment, GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften.
Rubrizierung: 2.35 | 2.314 | 2.313 Empfohlene Zitierweise: Guido Koch, Rezension zu: Peter Reichel: Schwarz-Rot-Gold. München: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/24664-schwarz-rot-gold_28491, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 28491 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken