Schwarzer Nationalismus in den USA. Das Malcolm X-Revival
Diss. Berlin. - Malcolm X wird in den USA heute wieder vermehrt rezipiert. Dem Buch liegt die Fragestellung zugrunde, durch welche gesamtgesellschaftlichen Bedingungen dieses Revival hervorgerufen wird (14). Das Phänomen Malcolm X kann als Indikator dafür gesehen werden, "welche Probleme der gleichberechtigten gesellschaftlichen Partizipation der Afro-AmerikanerInnen in den USA heute entgegenstehen" (13). Als schwarzer Nationalist und durch seine Konversion zum Islam ist die Frage nach der Integrationsfähigkeit des Vorbildes im Gegensatz z. B. zu Martin Luther King von großer Bedeutung. Es gelte daher, "anhand des schwarzen Nationalismus die ideologische Vielschichtigkeit im Spannungsverhältnis von 'Vielfalt und Einheit' der schwarzen communities ausführlich darzustellen und zu analysieren" (15). Hierbei steht die Entwicklung in Chicago im Vordergrund. Scharenberg zeichnet nicht nur ein biographisches Bild von Malcolm X, sondern beschreibt dessen Instrumentalisierung und Romantisierung innerhalb der verschiedenen gesellschaftlichen Bereiche. In der Auseinandersetzung mit dem Einfluß von Malcolm X auf den schwarzen Nationalismus über den schwarzen Feminismus bis hin zur Kommerzialisierung in Musik und Film informiert der Autor über das heutige Phänomen Malcolm X in den USA.