
Souveränität im Wandel. Zur Aktualität eines normativen Begriffs
Politikwiss. Diplomarbeit Potsdam. – Die Autorin geht von der These aus, dass sich „Definitionsbestandteile von Souveränität wandeln […], einem Chamäleon gleich, je nach zeitgenössischem politischem und sozialwissenschaftlichem Problemlösungsbedarf“ (14). Um diese These zu erhärten, zeichnet Lewicki die Entwicklung des Begriffs in politischer Philosophie, Völkerrecht sowie den unterschiedlichen Denkschulen der internationalen Politik und der Europäischen Integration anhand ausgewählter Autoren nach. Dabei operationalisiert sie den Begriff jeweils durch sechs Elemente: Legitimationsquelle, Letztinstanzlichkeit, Ausschließlichkeit sowie Träger, Kompetenzen und Eigenschaften. Diese systematische Erfassung der unterschiedlichen Debatten ermöglicht es ihr, die Akzentuierung und Mischung spezifischer Souveränitätsbedeutungen bis in aktuelle Diskussionen um postnationale Politik nachzuzeichnen. Dabei geht sie davon aus, dass der Souveränitätsbegriff auch nach Ablösung der territorialen Fixierung im Nationalstaat gewinnbringend zur Erfassung politischen Handelns auf transnationaler Ebene verwandt werden kann.