Der Band verfolgt ein doppeltes Ziel: "Er will einerseits die internationale Diskussion in ihren wichtigsten Zügen darstellen und andererseits Beiträge aus dem deutschsprachigen Bereich präsentieren." (14) Dies geschieht in drei Schritten, deren erster theoretische Fragen thematisiert. Im zweiten Teil dominieren historische Perspektiven, im dritten empirische Fragen. Ein großer Teil der Autorinnen und einer der beiden Autoren arbeiten in Großbritannien oder den USA oder haben sich lange dort aufgehalten. Inhalt: 1. Nira Yuval-Davis: Militär, Krieg und Geschlechterverhältnisse (18-43); Ruth Seifert: Militär und Geschlechterverhältnisse. Entwicklungslinien einer ambivalenten Debatte (44-70); Frank J. Barrett: Die Konstruktion hegemonialer Männlichkeit in Organisationen: Das Beispiel der US-Marine (71-91). 2. Marianne Rychner: Frau Doktorin besichtigt die Männerwelt - ein Experiment aus dem Jahr 1883 zur Konstruktion von Männlichkeit im Militär (94-109); Kathrin Däniker: Die Truppe - ein Weib? Geschlechtliche Zuschreibungen in der Schweizer Armee um die Jahrhundertwende (110-134); Hanna Hacker: Die Frau als Regimentsgeheimnis. Irritationen zwischen Front und Geschlecht im Ersten Weltkrieg (135-154); Christine Eifler: Nachkrieg und weibliche Verletzbarkeit. Zur Rolle von Kriegen für die Konstruktion von Geschlecht (155-186); Irene Stoehr: Phalanx der Frauen? Wiederaufrüstung und Weiblichkeit in Westdeutschland 1950-1957 (187-204); Heinz Bartjes: "Daß mich der soziale touch nicht mehr verläßt." Der Zivildienst als die modernere "Schule der Nation"? (205-229). 3. Christine Cnossen: Frauen in Kampfgruppen: Ein Beispiel für "Tokenisierung" (232-247); Cynthia Enloe: Die Konstruktion der amerikanischen Soldatin als "Staatsbürgerin erster Klasse" (248-264); Nira Yuval-Davis: Front und Etappe. Die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung in der israelischen Armee (265-278).