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Hans Georg Zilian / Jörg Flecker (Hrsg.)

Soziale Sicherheit und Strukturwandel der Arbeitslosigkeit

München/Mering: Rainer Hampp Verlag 2000; 258 S.; 27,20 €; ISBN 3-87988-533-8
In der Absicht, die Arbeitslosenquoten zu senken, folgen OECD, EU und einige europäische Regierungen - allen voran Großbritannien - seit längerem schon einer aktivierend genannten Beschäftigungspolitik. Unter Aktivierung wird - vereinfachend gesprochen - eine Vorgehensweise verstanden, die die Anreize für Arbeitslose erhöht, reguläre Beschäftigungen zu suchen und aufzunehmen. Zwar ist das Spektrum derartiger Anreize weit - dazu können ebenso spezifische Qualifizierungsmaßnahmen wie der Entzug von Transferzahlungen gehören, doch in der Tendenz erhöhen sie den Druck, der administrativ auf Arbeitslose ausgeübt wird. Da Aktivierungspolitiken - wie Zilian in der Einleitung zu Recht betont - "am unteren Ende des Statusgebildes" (29) ansetzen, sie also in ihren Wirkungen nicht klassenneutral sind, haben sie in normativer Hinsicht einen ambivalenten Status. Die Beiträge diskutieren - auch in vergleichender Perspektive (Großbritannien/Dänemark [48 ff.], Belgien/Niederlande [69 ff.]) - sowohl Konsequenzen in der Ökonomie real stattfindender Flexibilisierungen als auch Ansätze, institutionelle Antworten auf diese Dynamik zu finden. Der Band beruht auf einer 1999 im Auftrag des Arbeitsmarktservice Steiermark in Graz durchgeführten internationalen Konferenz. Inhaltsverzeichnis: Hans Georg Zilian: Einleitung: Ein straffes Wirtschaften - Formen des Umgangs mit der Arbeitslosigkeit (9-31); Markus Marterbauer: Europäische Beschäftigungspolitik - erfolglose Symptomkur oder auf dem richtigen Weg zur Erreichung des Vollbeschäftigungsziels? (32-47); Bill Jordan / Jorn Loftager: Arbeitsmarktaktivierung in Großbritannien und Dänemark (48-68); Luc Sels / Geert van Hootegem: Kommt es auf die temporäre Arbeitslosigkeit an? Ein Vergleich der Flexibilisierung der Arbeitswelt in Belgien und Holland (69-102); Thomas Kieselbach: Arbeitslosigkeit und Gesundheit: Perspektiven eines zukünftigen Umgangs mit beruflichen Transitionen (103-136); Margareta Kreimer: Flexibilisierung und Sozialstaat: Neue Sicherungsstrategien und deren Konsequenzen für Frauen (137-164); Jörg Flecker / Manuela Blum / Christoph Hermann: Beschäftigung als Thema von Verhandlungen in Unternehmen: Zeichen beschäftigungspolitischer Verantwortung oder Mittel zum Abbau sozialer Besitzstände? (165-185); Richard Sturn: Soziale Sicherung und ihre Reform: "Treffsicherheit" und Grundeinkommen (186-205); Peter Koller: Beschäftigung und soziale Sicherheit im Lichte sozialer Gerechtigkeit (206-222); John J. McCall: Personalabbau und Arbeitgeberverantwortlichkeit (223-239); David Fryer: Unsicherheit, Strukturwandel der Arbeitslosigkeit und psychische Gesundheit (240-256).
Thomas Mirbach (MIR)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Lawaetz-Stiftung Hamburg, Lehrbeauftragter, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.262 | 2.61 | 2.3 Empfohlene Zitierweise: Thomas Mirbach, Rezension zu: Hans Georg Zilian / Jörg Flecker (Hrsg.): Soziale Sicherheit und Strukturwandel der Arbeitslosigkeit München/Mering: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/14573-soziale-sicherheit-und-strukturwandel-der-arbeitslosigkeit_17186, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 17186 Rezension drucken