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Mi-Hwa Lee

Sozialpolitik und Erwerbsteilhabe von Frauen in Südkorea. Potenziale und Probleme der Familien-, Arbeitsmarkt-, Sozialhilfe- und Beschäftigungspolitik seit 1998

Hamburg: Verlag Dr. Kovač 2013 (Gender Studies 21); 223 S.; 79,80 €; ISBN 978-3-8300-6733-7
Diss. Bremen; Begutachtung: I. Dingeldey. – In Südkorea, das durch ein traditionelles Ernährermodell geprägt ist, aber in wohlfahrtsstaatlicher Hinsicht zunehmend unter Druck gerät, sind in den zurückliegenden zwei Dekaden wichtige Reformen unternommen worden, um die Teilhabe von Müttern am Erwerbsleben zu fördern. Mi‑Hwa Lee untersucht, „welche Reformen es seit 1998 gegeben hat, ob sich die Reformen an einem neuen Leitbild ausgerichtet [...], wie sich diese auf die Erwerbsbeteiligung der Frauen ausgewirkt [...] und ob sie dem proklamierten Ziel einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Mütter bzw. Eltern entsprochen haben“ (27). In ihrer Arbeit setzt Lee den Begriff Frauen oftmals mit Müttern gleich und konzentriert sich – wie aus dem Zitat bereits deutlich wurde – ausschließlich auf die Integration von Müttern in den Arbeitsmarkt. Zunächst beschreibt sie die grundsätzliche Situation des Arbeitsmarktes in Südkorea und analysiert dann die seit 1999 unternommenen Schritte zur Ausweitung des Angebotes an Kinderbetreuung, die seit 2001 forcierten Änderungen zum Mutterschutz und Erziehungsurlaub, die seit 2000 initiierten Fördermaßnahmen zur Selbstständigkeit sowie die seit 2003 greifenden Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen im sozialen Dienstleistungsbereich. Ihr Untersuchungszeitraum erstreckt sich bis 2007. Lee zieht für ihre Studie neben den Gesetzestexten vorrangig Statistiken heran und unterfüttert ihre Interpretationen mit Sekundärliteratur. Die Maßnahmen Südkoreas haben sich nur bedingt positiv ausgewirkt, lautet das Ergebnis. In ihren Schlussfolgerungen diskutiert Lee schließlich auch den Grund hierfür, der bereits deutlich stärker in die eigentliche Analyse hätte einfließen können: „Die Reformen setzen die Verantwortung der Frauen für Kinderbetreuung und Familienarbeit in der Familie voraus. Sie konzentrierten sich nicht auf die Förderung der Arbeitsmarktintegration der Frauen als Erwerbstätige, sondern sprachen selektiv nur bestimmte Frauengruppen an“ (190).
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Rubrizierung: 2.682.2622.2632.27 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Mi-Hwa Lee: Sozialpolitik und Erwerbsteilhabe von Frauen in Südkorea. Hamburg: 2013, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/38380-sozialpolitik-und-erwerbsteilhabe-von-frauen-in-suedkorea_45872, veröffentlicht am 07.05.2015. Buch-Nr.: 45872 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken