Die Arbeit, eine überarbeitete und erweiterte Fassung eines Berichtes für die Deutsche Forschungsgemeinschaft, analysiert die kollektiven Arbeitsbeziehungen in Belgien und Frankreich. Im Unterschied zu Deutschland können Arbeitnehmer in diesen Ländern zwischen verschiedenen Gewerkschaften zur Vertretung ihrer Interessen auswählen (Gewerkschaftspluralismus). Ob eine Gruppierung zur Interessenvertretung tatsächlich berechtigt ist, wird u. a. vom Staat festgelegt. "Der staatlichen Steuerung der belgischen und französischen Arbeitsbeziehungen liegt die offizielle Zielsetzung zugrunde, den kollektiven Akteuren eine umfassende autonome Regelungskompetenz zu gewähren und hierfür die geeigneten normativen Grundlagen zu schaffen. In beiden Ländern wird dieses Ziel allerdings nicht erreicht." (293) Vielmehr, so das Fazit des Autors, sichere sich der Staat durch den Gewerkschaftspluralismus die Kontrolle über die Arbeitsbeziehungen und -bedingungen. Inhaltsübersicht: 1. Staatliche Steuerung gewerkschaftlicher Interessenvertretung. Gewerkschaftspluralismus oder Vertretungsmonopol überbetrieblicher Einheitsgewerkschaften; 2. Nationale Arbeitsbeziehungen mit richtungsgewerkschaftlichem Pluralismus. Die Auswahl geeigneter Länder; 3. Belgien: Gesellschaftliche Ordnung, staatliche Regelung und kollektive Arbeitsbeziehungen; 4. Gesellschaftliche Ordnung, staatliche Regelung und kollektive Arbeitsbeziehungen im Wandel: Die Entwicklung seit den siebziger Jahren; 5. Frankreich: Gesellschaftliche Ordnung, staatliche Regelung und kollektive Arbeitsbeziehungen; 6. kollektive Arbeitsbeziehungen im Zeichen staatlicher Regelung; 7. Kollektive Arbeitsbeziehungen im Wandel: Die Entwicklung im Zeichen staatlicher Interventionen.