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Ingmar Kumpmann

Systemwettbewerb und Umverteilung. Gefährdet die Globalisierung den Sozialstaat?

Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang 2005 (CeGE-Schriften 11); 355 S.; brosch., 56,50 €; ISBN 3-631-53729-8
Führt der Systemwettbewerb, d. h. das Konkurrieren verschiedener nationaler Märkte, notwendig zu einem Abbau von sozialstaatlichen Leistungen? Diese Frage steht im Mittelpunkt dieser wirtschaftswissenschaftlichen Arbeit. Zunächst stellt der Autor fest, dass sich die Befürworter des Sozialstaats unzureichend mit den Herausforderungen des internationalen Wettbewerbs auseinander gesetzt haben. Der Annahme, es müsste vom Projekt gesellschaftlicher Umverteilung Abstand genommen werden, widerspricht Kumpmann jedoch mit dem Argument, dass Globalisierung in erster Linie Kapital- und weniger Bevölkerungsbewegungen meint. Diese disparate Entwicklung verweist auf die Unterscheidung von Standort- und Absatzmarktwettbewerb und begründet die These des Autors, dass Nachteile des Standorts, v. a. höhere Steuern, durch die Größe und Nähe des Absatzmarktes (über)kompensiert werden können. Neben solchen immanenten Schranken verweist der Autor vor allem auf die Wünschbarkeit und Notwendigkeit von Umverteilungsprozessen (angesichts der demografischen Entwicklung) und plädiert für eine internationale Koordination der Sozialpolitik etwa in Form einer europäischen Harmonisierung.
Frank Schale (FS)
Dr., wiss. Mitarbeiter, Professur für Politische Theorie und Ideengeschichte, Technische Universität Chemnitz.
Rubrizierung: 2.2 | 2.262 Empfohlene Zitierweise: Frank Schale, Rezension zu: Ingmar Kumpmann: Systemwettbewerb und Umverteilung. Frankfurt a. M. u. a.: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/24149-systemwettbewerb-und-umverteilung_27819, veröffentlicht am 25.06.2007. Buch-Nr.: 27819 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken