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Dominik Geppert

Thatchers konservative Revolution. Der Richtungswandel der britischen Tories 1975-1979

München: R. Oldenbourg Verlag 2002 (Veröffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts London 53); 463 S.; 49,80 €; ISBN 3-486-56661-X
Geschichts‑ und Kulturwiss. Diss. FU Berlin. ‑ Geppert analysiert aus zeitgeschichtlicher Perspektive die Entstehung des politischen Programms Margaret Thatchers in den Jahren 1975 bis 1979. Eines der wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung lautet: Die Ziele und das politische Programm Thatchers bildeten sich bereits in ihrer Zeit als Oppositionsführerin heraus und speisten sich aus tief empfundenen persönlichen Überzeugungen. Zugleich sind sie als Reaktion auf die strukturelle Krise in Großbritannien und als Strategie zur Bewältigung dieser Krise zu verstehen. Was die "Eiserne Lady" zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht besaß, waren konkrete Pläne zur Umsetzung ihrer im Wesentlichen wirtschaftsliberalen Ziele. Warum ist es nicht auch in Deutschland zu einer "konservativen Revolution" gekommen? Erstens war die Krise der Nachkriegsordnung im Großbritannien der 70er‑Jahre und das damit verbundene Problem‑ und Krisenbewusstsein stärker ausgeprägt als in Deutschland. Zweitens gab es in der Bundesrepublik keinen vergleichbaren geistigen Hintergrund. Drittens verbesserte das britische Wahlrecht die Möglichkeiten zu einem Macht‑ und Politikwechsel und begünstigte somit die Formulierung eines markanten Gegenentwurfs. Schließlich gab es in der Bundesrepublik ‑ mit Ausnahme von Franz Josef Strauß ‑ keine mit Margaret Thatcher vergleichbare Persönlichkeit. Inhaltsübersicht: Prolog: Thatchers Wahl zur Parteiführerin: 1. Der Sturz Edward Heaths; 2. Der Aufstieg Margaret Thatchers. I. Der Thatcher‑Faktor: 1. Thatchers politischer Stil; 2. Thatchers Ziele. II. Der Zusammenbruch der Nachkriegsordnung: 1. Die Krise der Nachkriegsordnung; 2. Das wachsende Krisenbewußtsein. III. Der Aufschwung der "Neuen Rechten": 1. Die "Neue Rechte" in Großbritannien vor 1975; 2. Margaret Thatcher und die "Neue Rechte". IV. Widerstände gegen den Thatcher‑Kurs und ihre Überwindung: 1. Der Konflikt mit den innerparteilichen Gegnern; 2. Der Streit um die konservative Gewerkschaftspolitik.
Sven Christian Singhofen (SCS)
M. A., Doktorand, Institut für Sozialwissenschaft (Bereich Politikwissenschaft), Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.61 Empfohlene Zitierweise: Sven Christian Singhofen, Rezension zu: Dominik Geppert: Thatchers konservative Revolution. München: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/17865-thatchers-konservative-revolution_20605, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 20605 Rezension drucken