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Karl-Heinz Nassmacher

The Funding of Party Competition. Political Finance in 25 Democracies

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2009; 467 S.; brosch., 69,- €; ISBN 978-3-8329-4271-7
Bei dieser Monografie handelt es sich um eine vergleichende Langzeitanalyse zur Finanzierung des politischen Wettbewerbs in 25 modernen Demokratien. Dabei wirft Nassmacher systematisch den Blick auf die Ausgaben der Parteien, die Ursachen für hohe oder steigende Kosten, die diversen Einkommensarten der Parteien und die Wirkung der Finanzierungsweise auf die Parteiorganisation und das Parteiensystem selbst. In einem ersten Schritt gruppiert er die Ausgabenlevels von 18 Nationen und bestätigt damit ältere Forschungsergebnisse. Exzessive Ausgaben tätigen Österreich, Italien, Japan und Mexiko, eher als moderat gelten Australien, Großbritannien, Dänemark und die Niederlande. Dazwischen bewegen sich u. a. Deutschland, Kanada, Spanien, Schweden oder die USA. So sind es eher die angelsächsischen Staaten des Westministermodells, die moderat finanzieren. Aufgrund dieser Ergebnisse folgert Nassmacher, dass der Einfluss der politischen Kultur nicht zu unterschätzen sei: „There is a clientelistic tradition of politics in predominantly Catholic as well as non-western countries.“ (132) Diesen Staaten stellt der Autor die individualistische Tradition des Calvinismus und Puritanismus des angelsächsischen Raums und abgeschwächt die kontinentaleuropäischen Vielparteiensysteme gegenüber. Was nun den Einfluss der Finanzierung auf den Parteienwettbewerb selbst angeht, so legt der Autor dar, dass der bloße Einfluss von Geld nicht stark genug ist, um denjenigen, der am meisten Geld zur Verfügung hat, am wahrscheinlichsten zum Sieger zu machen. Hingegen wirkt sich eine gute Finanzbasis über lange Sicht aus; mit der Zeit siegen besser finanzierte Parteien häufiger. Gleichwohl räumt Nassmacher ein, dass die Finanzen nur einen Aspekt ausmachen und keineswegs als alleinige Ursachen für Siege und Niederlagen identifiziert werden können. Zudem konstatiert der Autor: „The more sophisticated theory that public subsidies lead to an ossification can also be refuted.“ (397) Die Untersuchung erweist sich sowohl als wichtiger Beitrag zur Parteienforschung als auch zur Transformationsforschung.
Timo Lüth (TIL)
Student, Institut für Politische Wissenschaft, Universität Hamburg.
Rubrizierung: 2.22 | 2.2 Empfohlene Zitierweise: Timo Lüth, Rezension zu: Karl-Heinz Nassmacher: The Funding of Party Competition. Baden-Baden: 2009, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/31225-the-funding-of-party-competition_37140, veröffentlicht am 21.10.2009. Buch-Nr.: 37140 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken