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Mascha Rauschenbach

The Importance of Preaching to the Converted: The Strategic Use of Campaign Rallies, Campaign Promises, Clientelism and Violence in African Elections

Mannheim: Universitätsbibliothek Mannheim 2015 (http://ub-madoc.bib.uni-mannheim.de/39000/1/M.Rauschenbach_Dissertation_2015.pdf); XVI 229 S.
Diss. Mannheim, S. C. Carey, L. Wantchekon, M. Debus. – Mascha Rauschenbach fragt, warum insbesondere in neuen, noch nicht voll etablierten Demokratien der Gruppe der unentschlossenen Wähler_innen in Wahlkämpfen so wenig Aufmerksamkeit geschenkt werde. Auf Grundlage selbsterhobener Daten während des Präsidentschaftswahlkampfes in Ghana gelingt es ihr, einige Antworten auf dieses – aus Sicht der Wahlforschung – nicht zu erwartende beziehungsweise wenig Erfolg versprechende Verhalten anzubieten. Denn geht man davon aus, dass Parteien über nur begrenzte Ressourcen verfügen, die sie investieren können, um ihren Stimmenanteil zu maximieren, dann ist eigentlich zu erwarten, dass insbesondere noch nicht überzeugte, aber generell zustimmungswillige Zielgruppen angesprochen werden. Stattdessen konzentrieren sich Parteien in Ghana stark auf ihre Stammwählerschaft. Rauschenbach liefert hierfür drei Erklärungen. Erstens gelte es, sich im Rahmen eines Wahlkampfes intensiv um die eigene Stammwählerschaft zu kümmern, weil sonst die Gefahr bestehe, dass diese einfach nicht zur Wahl erscheine, womit dieses Stimmenpotenzial nicht hinreichend ausgeschöpft würde. Zweitens sei es mit Blick auf wenig glaubwürdige oder populäre Wahlversprechen einfacher, bei der eigenen Kernwählerschaft Gehör zu finden. Durch deren Unterstützung sei in der Folge eher zu erwarten, dass weitere Wählergruppen angesprochen würden, weil die Parteibasis die Inhalte entschieden mittrage. Drittens würden in einem tendenziell gewaltbereiten Umfeld Einschüchterungsstrategien gegenüber für eine Partei nicht erreichbare Wählergruppen mit dem Ziel, diese von der Wahl abzuhalten, die Erfolgsaussichten signifikant erhöhen. In der Summe, so Rauschenbach, würden diese drei Überlegungen in eine deutliche Erhöhung der Wahlchancen münden. Bisherige Arbeiten seien stärker auf etablierte Demokratien fokussiert. In diesen sei die Rolle der „swing voters“ überschätzt worden. Das, so ihr Fazit, gelte es bei künftigen Analysen zu korrigieren.
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Rubrizierung: 2.672.22.22 Empfohlene Zitierweise: Matthias Lemke, Rezension zu: Mascha Rauschenbach: The Importance of Preaching to the Converted: The Strategic Use of Campaign Rallies, Campaign Promises, Clientelism and Violence in African Elections Mannheim: 2015, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/40137-the-importance-of-preaching-to-the-converted-the-strategic-use-of-campaign-rallies-campaign-promises-clientelism-and-violence-in-african-elections_48465, veröffentlicht am 03.11.2016. Buch-Nr.: 48465 Rezension drucken