Politikwiss. Diss. Twente/Münster; Begutachtung: R. Wessel, N. Groenendijk. – Der Autor fragt nach der Rolle der Regionen und den Möglichkeiten regionaler Akteure, Vorgänge in Brüssel aktiv zu beeinflussen. Breuer beschreibt, über welche Kanäle, also Institutionen und Zeitpunkte im Politikprozess, ein Lobbying der Regionen in der EU-Regionalpolitik sinnvollerweise stattfinden kann und welche Möglichkeiten sich hierbei ergeben. Lettland, Sachsen und Schottland sind mit sehr umfassenden Länder- bzw. Regionenporträts und einer Auswertung von Experteninterviews zu den genannten Fragen vertreten. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass nationale Regionalpolitik und Gatekeeping-Funktion sowie die jeweiligen Prozeduren der (Ko-)Finanzierung wichtige Kontextfaktoren bilden. Außerdem wird deutlich, dass Mobilisierung und Einfluss der Regionen unterschiedliche Größen darstellen und ein Vergleich zwischen den gewählten Regionen daher kaum möglich ist. Stark untergliederte und umfassende Einführungstexte über die (Geschichte der) EU-Regionalpolitik sowie über zentrale Begriffe der Debatte, die Regionalstruktur aller EU-Staaten, Lobbying in der EU und den Ausschuss der Regionen nehmen breiten Raum ein. Es empfiehlt sich ein früher Blick auf das Schaubild zur Forschungsfrage.