Typisch Ossi. Typisch Wessi. Eine längst fällige Abrechnung unter Brüdern und Schwestern. Mit Karikaturen von Dieter Hanitzsch und Klaus Stuttmann
In polemischer, ironischer und unterhaltsamer Form werden gängige Ost-West-Stereotypisierungen gegenübergestellt. Jürgs (ehemaliger Chefredakteur des „Stern“) übernimmt dabei den Part des „Besserwessis“, während die Fernsehjournalistin Elis den nostalgisch-unverstandenen „Jammerossi“ mimt. Die Gegenüberstellung der Schuldzuweisungen gliedert sich in neun Abschnitte, in denen jeweils ein Themenkomplex behandelt wird: „Ihr habt uns nicht verdient“; BRD- bzw. DDR-Nostalgie; „Provinzler“-Ost vs. „Angeber“-West; gegenseitige Betrugsvorwürfe; Fragen des Geschmacks; politische Grundwerte und nationale Identität; Fernsehgewohnheiten; Fremdheitsgefühle sowie das Vorwurfspaar „Ihr seid einfach unersättlich“/„Ihr habt uns im Stich gelassen“. Die häufig anhand von Alltagserfahrungen geschilderten Vorwürfe und positiven Selbstbeschreibungen machen deutlich, wie schwer es ist, zwischen relevanten Unterschieden und liebevoll gepflegten Vorurteilen zu unterscheiden. Insofern kann das Buch, je nach Maßstab, sowohl als Indikator der Normalisierung als auch der Verschärfung des innerdeutschen Verhältnisses gelesen werden.