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Michael Jürgs / Angela Elis

Typisch Ossi. Typisch Wessi. Eine längst fällige Abrechnung unter Brüdern und Schwestern. Mit Karikaturen von Dieter Hanitzsch und Klaus Stuttmann

München: C. Bertelsmann 2005; 304 S.; brosch., 14,90 €; ISBN 3-570-00862-2
In polemischer, ironischer und unterhaltsamer Form werden gängige Ost-West-Stereotypisierungen gegenübergestellt. Jürgs (ehemaliger Chefredakteur des „Stern“) übernimmt dabei den Part des „Besserwessis“, während die Fernsehjournalistin Elis den nostalgisch-unverstandenen „Jammerossi“ mimt. Die Gegenüberstellung der Schuldzuweisungen gliedert sich in neun Abschnitte, in denen jeweils ein Themenkomplex behandelt wird: „Ihr habt uns nicht verdient“; BRD- bzw. DDR-Nostalgie; „Provinzler“-Ost vs. „Angeber“-West; gegenseitige Betrugsvorwürfe; Fragen des Geschmacks; politische Grundwerte und nationale Identität; Fernsehgewohnheiten; Fremdheitsgefühle sowie das Vorwurfspaar „Ihr seid einfach unersättlich“/„Ihr habt uns im Stich gelassen“. Die häufig anhand von Alltagserfahrungen geschilderten Vorwürfe und positiven Selbstbeschreibungen machen deutlich, wie schwer es ist, zwischen relevanten Unterschieden und liebevoll gepflegten Vorurteilen zu unterscheiden. Insofern kann das Buch, je nach Maßstab, sowohl als Indikator der Normalisierung als auch der Verschärfung des innerdeutschen Verhältnisses gelesen werden.
Markus Linden (LIN)
Dr., Politikwissenschaftler, wiss. Mitarbeiter, SFB 600 - Teilprojekt C7 "Die politische Repräsentation von Fremden und Armen", Universität Trier.
Rubrizierung: 2.35 Empfohlene Zitierweise: Markus Linden, Rezension zu: Michael Jürgs / Angela Elis: Typisch Ossi. Typisch Wessi. München: 2005, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/23466-typisch-ossi-typisch-wessi_26934, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 26934 Rezension drucken