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Helmut Schneider / Rolf Jordan / Michael Waibel (Hrsg.)

Umweltkonflikte in Südostasien

Berlin: Horlemann 2012 (Pazifik Forum 13); 230 S.; 19,90 €; ISBN 978-3-89502-330-9
Schon immer haben Eingriffe des Menschen in die Umwelt den Naturhaushalt belastet. Durch die Globalisierung ist allerdings ein bis dahin unbekanntes, weil nicht mehr nur regional begrenztes Ausmaß an Naturveränderungen möglich geworden. Es zeigt sich sowohl im Abbau fossiler Ressourcen als auch in der durch Treibhausgasemissionen entstehenden Erderwärmung. Dieser Trend führt immer häufiger auch zu Umweltkonflikten. Darunter fassen die Herausgeber all jene Konflikte, „bei denen die physische oder natürliche Umwelt eine konstitutive oder konfliktprägende Rolle spielt, [damit] ist aber explizit nicht gemeint, dass Umweltfaktoren zwangsläufig immer auch ursächlich für Umweltkonflikte sein müssen“ (14). Anhand ausgewählter Fallbeispiele (China, Burma, Laos, Indonesien, Kambodscha, Singapur) wird ganz konkret über aktuelle Umweltkonflikte in der Region Südostasien informiert. Die Autoren arbeiten dabei heraus, welche Rolle die Umwelt bzw. bestimmte Umweltfaktoren innerhalb des Konfliktgeschehens spielen. Im Beitrag über Singapur zeigt Jordan, dass der Stadtstaat von Wasserlieferungen aus Malaysia abhängig war und diese Abhängigkeit die ohnehin schon angespannten Beziehungen zwischen beiden Staaten zusätzlich belastete. Gerade auch deshalb hat Singapur den Bau von Aufbereitungs- und Entsalzungsanlagen sowie die Erschließung eigener Wasserressourcen vorangetrieben – Maßnahmen, die beispielhaft für andere Konfliktregionen sein könnten. Eher negativ sehen Rüdiger Korff und Stefanie Wehner die Entwicklung in der peripheren Region am oberen Mekong: das Bergland von China, Laos, Thailand und Burma verändert sich aufgrund des Kautschukanbaus zunehmend. Wenngleich ein Teil der lokalen Bevölkerung wirtschaftlich davon profitiert, bringen diese Entwicklungen auch negative Effekte hervor: Die dort wohnenden Menschen verlieren die Kontrolle über ihre Naturressourcen, die lokale Kultur beginnt sich aufzulösen und die Kriminalität nimmt zu.
Ines Weber (IW)
M. A., Politikwissenschaftlerin (Kommunikationswissenschaftlerin, Psychologin), wiss. Mitarbeiterin, Institut für Sozialwissenschaften, Christian-Albrechts-Universität Kiel.
Rubrizierung: 4.5 | 2.68 | 4.45 | 2.261 | 2.262 Empfohlene Zitierweise: Ines Weber, Rezension zu: Helmut Schneider / Rolf Jordan / Michael Waibel (Hrsg.): Umweltkonflikte in Südostasien Berlin: 2012, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/34891-umweltkonflikte-in-suedostasien_41943, veröffentlicht am 02.08.2012. Buch-Nr.: 41943 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken