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Werner Bührer / Edgar Grande (Hrsg.)

Unternehmerverbände und Staat in Deutschland

Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2000 (Staatslehre und politische Verwaltung 3); 190 S.; brosch., 44,- DM; ISBN 3-7890-6592-7
Die Veröffentlichung geht auf eine wissenschaftliche Tagung zurück, die der Bundesverband der Deutschen Industrie im März 1999 aus Anlass seines fünfzigjährigen Bestehens in Köln veranstaltete. Die Tagung wurde vom Lehrstuhl für Politische Wissenschaft der TU München betreut und mitveranstaltet. Der Band verfolgt laut Bührer und Grande ein doppeltes Ziel: Einerseits versucht er, "die gängige Verbändekritik mit den neuesten Forschungsergebnissen der Verbändeforschung" (7) zu konfrontieren und dabei geschichts- sowie politikwissenschaftliche Untersuchungsperspektiven zu verbinden. Andererseits beabsichtigt er, "einen Einblick in die aktuelle Verbändediskussion in Deutschland zu geben, die in jüngster Zeit aufgrund der Bestrebungen, mit einem 'Bündnis für Arbeit' die Spitzenverbände der Wirtschaft und die Gewerkschaften in den politischen Entscheidungsprozeß einzubinden, neuen Auftrieb erhalten hat" (7). Trotz des Fehlens einer übergeordneten politikwissenschaftlichen Fragestellung und der Einschränkung der Thematik auf die Unternehmerverbände dürften einzelne Beiträge für die Verbändeforscher von Interesse sein. So geht etwa Grande einleitend auf Verbände und Verbändeforschung in Deutschland ein, während andere Beiträge wie die von Lehmbruch oder Kohler-Koch neuere Entwicklungen im deutschen beziehungsweise europäischen Rahmen analysieren. Inhalt: I. Wissenschaftliche Einführung: Edgar Grande: Verbände und Verbändeforschung in Deutschland (15-22); Colin Crouch: Die Vielfalt des europäischen Verbändewesens (23-35); Diskussion des Vortrags von Colin Crouch (36-40). II. Sektion 1: Interessenregulierung zwischen Korporatismus und Pluralismus (Leitung: Werner Abelshauser): Werner Bührer: Auf dem Weg zum Korporatismus? - Der Bundesverband der Deutschen Industrie in zeitgeschichtlicher Perspektive (43-52); Wolfgang Streeck: Von Nutzen und Nutzung des Korporatismus in einer Gesellschaft im Wandel (53-62); Diskussion der Vorträge in Sektion 1 (63-71). III. Sektion 2: Unternehmerverbände im Transformationsprozeß (Leitung: Volker Hentschel): Werner Plumpe: Die Unternehmerverbände im Transformationsprozeß nach dem Zweiten Weltkrieg (75-87); Gerhard Lehmbruch: Verbände im ostdeutschen Transformationsprozeß (88-109); Diskussion der Vorträge in Sektion 2 (110-116). IV. Sektion 3: Unternehmerverbände - Europa - Globalisierung (Leitung: Edgar Grande): Wolfram Kaiser: Europäisch und pragmatisch: Der Bundesverband der Deutschen Industrie, Europa und die Welt 1949-1973 (119-131); Beate Kohler-Koch: Unternehmensverbände im Spannungsfeld von Europäisierung und Globalisierung (132-148); Diskussion der Vorträge in Sektion 3 (149-154). V. Dinner-Speech: Ludolf von Wartenberg: Industrieller Wandel in Deutschland, Globalisierung und Europäisierung - Herausforderungen für den BDI (157-163). VI. Podiumsdiskussion: "Zukunft der Verbände" (165-187).
Sven Christian Singhofen (SCS)
M. A., Doktorand, Institut für Sozialwissenschaft (Bereich Politikwissenschaft), Universität Kiel.
Rubrizierung: 2.331 | 3.4 Empfohlene Zitierweise: Sven Christian Singhofen, Rezension zu: Werner Bührer / Edgar Grande (Hrsg.): Unternehmerverbände und Staat in Deutschland Baden-Baden: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/12944-unternehmerverbaende-und-staat-in-deutschland_15514, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 15514 Rezension drucken