Diss. Augsburg; Gutachter: Th. Stammen, J. Hampel. - In den mit dem Zusammenbruch Osteuropas eingeleiteten Transformationsprozessen spielt die Institutionen(neu)bildung eine wichtige Rolle für die Demokratisierung dieser Länder. Trotz des Unterschieds zwischen Verfassungstext und Verfassungswirklichkeit war die Novellierung der Verfassungen ein wesentlicher Bestandteil dieser Institutionenbildung. Lettland, Belarus und die Russische Föderation hatten als Nachfolgestaaten der UdSSR dieselbe Ursprungsverfassung als Ausgangspunkt ihrer neuen Verfassungen. Die umfangreiche und insgesamt verständliche Arbeit vergleicht diese drei neuen Verfassungen und analysiert die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der darin verankerten Strukturprinzipen (z. B. Rechtsstaatsprinzip, Sozialstaatsprinzip). Dabei versucht der Autor keine rein juristische Untersuchung vorzunehmen, sondern will auch politische und sozioökonomische Aspekte mit einbeziehen. Vorangestellt wird neben dem theoretischen Teil ein historischer Überblick über die Verfassungsgenese der Länder; abschließend wird zudem am Beispiel verschiedener Wahlen die praktische Umsetzung der Verfassungsprinzipien untersucht. Inhaltsübersicht: B. Politische Systemtransformation und Verfassungen: 1. Transformationsforschung; 2. Transformationstheoretische Begrifflichkeiten; 3. Systemtransformation und Politische Institutionenbildung; 4. Verfassungstransformation. C. Die Postsozialistischen Verfassungsordnungen in der Russischen Föderation, Belarus und Lettland. I. Entwicklung der Staatlichkeit und Aspekte der Verfassungsgenese: 1. Russische Föderation; 2. Belarus; 3. Lettland. II. Struktur und Prinzipien der Verfassungsordnungen in der Russischen Föderation, Belarus und Lettland: 1. Struktur der Verfassungen; 2. Verfassungsprinzipien. III. Ausgewählte Umsetzungsbefunde der strukturprinzipiellen Systemtransformation: 1. Regierungssystem; 2. Wahlen.