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Michael Zürn / Bernhard Zangl (Hrsg.)

Verrechtlichung - Baustein für Global Governance?

Bonn: Dietz 2004 (EINE Welt - Texte der Stiftung Entwicklung und Frieden 18); 267 S.; brosch., 12,70 €; ISBN 3-8012-0347-6
Ob beim Terrorismus, bei internationalen Finanz- und Währungskrisen, beim Klimawandel oder beim Internet: nationalstaatliche Regelsetzung stößt schnell an ihre Grenzen. Die zwingend notwendige internationale Kooperation hat eine Vielzahl von überstaatlichen Regelungsformen entstehen lassen, die zu einer zunehmenden Verrechtlichung führen. Manche Beobachter sprechen in diesem Zusammenhang von der Zielvorstellung einer Global Governance, meinen damit aber durchaus etwas anderes als eine Weltregierung. Über zwei Jahre hinweg haben die Autoren dieses Bandes im Rahmen des von der Stiftung „Entwicklung und Frieden (SEF)“ organisierten Politikforums „Prozesse der internationalen Verrechtlichung - Innovative Wege globaler Politikgestaltung“ untersucht, wie solche Verrechtlichungsprozesse ablaufen und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Dieser Band dokumentiert die Ergebnisse. Juristen und Politikwissenschaftler analysieren sowohl internationale Verrechtlichung (also solche unter Teilnahme von Nationalstaaten) als auch transnationale Verrechtlichung. Sie beschäftigen sich dabei mit so unterschiedlichen Politikfeldern wie den Sicherheitsbeziehungen, der WTO, dem Weltumweltrecht, dem transnationalen Sport oder der Regulierung des Internets durch das ICANN. Aus dem Inhalt: 1. Chancen und Defizite der Verrechtlichung jenseits des Nationalstaates Bernhard Zangl / Michael Zürn: Make Law, Not War: Internationale und transnationale Verrechtlichung als Baustein für Global Governance (12-45) Stefan Oeter: Chancen und Defizite internationaler Verrechtlichung: Was das Recht jenseits des Nationalstaates leisten kann (46-73) 2. Trends der internationalen Verrechtlichung und gegenläufige Tendenzen Sabine von Schorlemer: Verrechtlichung contra Entrechtlichung: die internationalen Sicherheitsbeziehungen (76-98) John H. Jackson: Effektivität und Wirksamkeit des Streitbeilegungsverfahrens der WTO (99-118) Sebastian Oberthür: Auf dem Weg zum Weltumweltrecht? Tendenzen und Wirkungen der Verrechtlichung der internationalen Umweltpolitik (119-139) Eva Senghaas-Knobloch: Zwischen Überzeugen und Erzwingen - Nachhaltiger Druck für Geltung und Wirksamkeit internationaler Arbeits- und Sozialstandards (140-158) 3. Trends der transnationalen Verrechtlichung und gegenläufige Tendenzen Gralf-Peter Callies: Transnationales Handelsvertragsrecht: Private Ordnung und staatlicher Rahmen (160-178) Dirk Lehmkuhl: Der lange Schatten staatlichen Rechts: Verrechtlichung im transnationalen Sport (179-197) Volker Leib: Verrechtlichung im Internet: Macht und Recht bei der Regulierung durch ICANN (198-217) 4. Schluss Peter Mayer: Verantwortungsethische Grenzen der Verrechtlichung? Zur realistischen Kritik des Legalismus in den Internationalen Beziehungen (220-238) Bernhard Zangl / Michael Zürn: Verrechtlichung jenseits des Staates - Zwischen Hegemonie und Globalisierung (239-262)
Walter Rösch (WR)
M. A., Politikwissenschaftler.
Rubrizierung: 4.1 | 4.3 | 4.41 | 4.43 | 4.45 Empfohlene Zitierweise: Walter Rösch, Rezension zu: Michael Zürn / Bernhard Zangl (Hrsg.): Verrechtlichung - Baustein für Global Governance? Bonn: 2004, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/22160-verrechtlichung---baustein-fuer-global-governance_25267, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 25267 Rezension drucken