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Thomas Kühne (Hrsg.)

Von der Kriegskultur zur Friedenskultur? Zum Mentalitätswandel in Deutschland seit 1945

Hamburg: Lit 2000 (Jahrbuch für Historische Friedensforschung 9); 330 S.; brosch., 20,35 €; ISBN 3-8258-5072-2
Das Jahrbuch gibt die Referate eines interdisziplinären Kolloquiums des Arbeitskreises Historische Friedensforschung vom November 1999 in Freudenberg wieder. Der Schwerpunkt der Beiträge liegt auf der Frage, inwiefern das nicht zuletzt durch die UNESCO entfaltete Konzept der "Kultur des Friedens" als Leitidee dazu beitragen kann, "politische, gesellschaftliche und kulturelle Dimensionen des Verhältnisses der Deutschen zur kriegerischen, außerkriegerischen und alltäglichen Gewalt seit dem Zweiten Weltkrieg synthetisierend und in ihren Wechselbeziehungen zu untersuchen" (11). Inhalt: Thomas Kühne: "Friedenskultur", Zeitgeschichte, Historische Friedensforschung (13-33); Dirk Schumann: Schläge als Strafe? Erziehungsmethoden nach 1945 und ihr Einfluss auf die "Friedenskultur" in beiden Deutschlands (34-48); Axel Schildt: Eine Ideologie im Kalten Krieg - Ambivalenzen der abendländischen Gedankenwelt im ersten Jahrzehnt nach dem Zweiten Weltkrieg (49-63); Franz-Werner Kersting: Die "junge Generation" zwischen Kriegs- und Friedenskultur (64-77); Jörg Echternkamp: Mit dem Krieg seinen Frieden schließen - Wehrmacht und Weltkrieg in der Veteranenkultur 1945-1960 (78-93); René Schilling: Das Erbe des Heroismus - Die Erinnerung an die Kriegshelden Theodor Körner und Otto Weddigen in den beiden deutschen Staaten von 1945 bis 1990 (94-109); Detlef Bald: Kriegskult und Friedensmentalität der militärischen Elite in den neunziger Jahren (110-127); Heinz Bartjes: Der Zivildienst als die moderne "Schule der Nation"? (128-143); Wolfram Wette: Der Beitrag des Nuklearpazifismus zur Ausbildung einer Friedenskultur (144-167); Josef Schmid: Zum Beitrag der "Ökumenischen Versammlung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung" 1988/89 für eine "Friedenskultur" in der DDR (168-181); Gottfried Niedhart: Frieden als Norm und Erfahrung in der Außenpolitik der Bundesrepublik Deutschland (182-201); Klaus Naumann: Integration und Eigensinn - Die Sicherheitseliten der frühen Bundesrepublik zwischen Kriegs- und Friedenskultur (202-218); Till Kössler: Zwischen militanter Tradition und Zivilgesellschaft - Die Kommunisten in Westdeutschland 1945-1960 (219-242); Arnold Sywottek: "Wohlstand", "Sicherheit", "Frieden" - Beobachtungen zur westdeutschen Entwicklung (243-261); Kaspar Maase: "Give peace a chance" - Massenkultur und Mentalitätswandel - Eine Problemskizze (262-279); Martin Wengeler: "Unerträglich, aber notwendig"? Öffentliche Sprachsensibilität als Indikator kulturellen Wandels in der Bundesrepublik Deutschland (280-293); Wolfram Wette: Nachruf auf Arnold Sywottek (295-302).
Manuel Fröhlich (MF)
Prof. Dr., Juniorprofessur für Politikwissenschaft, Universität Jena (www.manuel-froehlich.de).
Rubrizierung: 2.35 | 2.313 | 2.314 Empfohlene Zitierweise: Manuel Fröhlich, Rezension zu: Thomas Kühne (Hrsg.): Von der Kriegskultur zur Friedenskultur? Hamburg: 2000, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/13563-von-der-kriegskultur-zur-friedenskultur_16249, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 16249 Rezension drucken