Walter Ulbricht und die geheime Sicherheitspolitik der SED. Der Nationale Verteidigungsrat der DDR und seine Vorgeschichte (1953 bis 1971) Hrsg. Vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt
Diss. Potsdam; Gutachter: C. Kleßmann, H.-E. Volkmann. - In seiner militärgeschichtlichen Analyse zeigt der Autor, wie die SED-Führung im Bereich der Sicherheitspolitik institutionell auf die Ereignisse des 17. Juni 1953 reagierte und welchen Einfluss die Sowjetunion dabei nahm. Im Mittelpunkt der Untersuchung steht der Nationale Verteidigungsrat (NVR) und sein Vorläufergremium, die Sicherheitskommission. Allerdings tagte der NVR nur vierteljährlich, außerdem behielt sich das Politbüro wichtige Entscheidungen in allen Sicherheitsfragen vor. Aber besonders genau habe man es mit den Kompetenzzuweisungen ohnehin nicht genommen, so sinngemäß der Autor, da in beiden Institutionen Ulbricht entschied. Und selbst dessen Entscheidungsmöglichkeiten seien begrenzt gewesen. Die Militärpolitik der DDR hatte sich an der Militärpolitik der KPdSU zu orientieren. Im Kriegsfall wäre die NVA der "alleinigen Befehlsgewalt des sowjetischen Generalstabes" (512) unterstellt worden.