Skip to main content
Timm Kern

Warum werden Bürgermeister abgewählt? Eine Studie aus Baden-Württemberg über den Zeitraum von 1973-2003

Stuttgart: Verlag W. Kohlhammer 2007; 397 S.; kart., 34,- €; ISBN 978-3-17-019989-7
Politikwiss. Diss. Tübingen; Gutachter: H.-G. Wehling. – Der Bürgermeister hat in Baden-Württemberg seit der Gemeindereform Anfang der 70er-Jahre eine beispielhafte Kompetenz. Die Zahl der Abwahlen ist mit 163 im Zeitraum zwischen 1983 und 2003 zwar insgesamt relativ gering, ist aber zugleich von Jahr zu Jahr größer geworden. Die statistische Auswertung der Fälle, die mühsam recherchiert werden mussten, bringt beispielsweise ans Licht, dass oft Herausforderer erfolgreich waren, die aus einer anderen Gemeinde kamen und (partei-)politisch eher unauffällig waren. Aus der Sicht der Bürger wurde der Verwaltungschef abgewählt, weil er Forderungen der Identifikation oder Führung nicht erfüllte: Er wurde zu wenig mit der Gemeinde identifiziert oder er konnte keinen ausreichenden innergemeindlichen Frieden schaffen. Mit Blick auf den Wahlkampf werden zuletzt Einflussfaktoren wie dessen Intensität oder der Umgang mit dem Herausforderer isoliert. Die sorgfältige Arbeit stützt sich auf die öffentliche Diskussion der Fälle, was streckenweise zu sehr umfangreichen Zitaten geführt hat. Auch Praktiker auf kommunaler Ebene werden die Arbeit willkommen heißen, denn sie schließt z. B. mit „Handlungsempfehlungen für Amtsinhaber“ (356).
Guido Koch (GK)
Dr., Politikwissenschaftler, Qualitätsmanagment, GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften.
Rubrizierung: 2.325 Empfohlene Zitierweise: Guido Koch, Rezension zu: Timm Kern: Warum werden Bürgermeister abgewählt? Stuttgart: 2007, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/28368-warum-werden-buergermeister-abgewaehlt_33412, veröffentlicht am 01.04.2008. Buch-Nr.: 33412 Inhaltsverzeichnis Rezension drucken