Wem gehört das schwarze Gold? Engagement für Frieden und Gerechtigkeit in der Auseinandersetzung mit dem Erdölprojekt Tschad-Kamerun. Erfahrungen eines internationalen Netzwerks
Im Mai 1994 begann Esso überraschend mit der Erdölförderung im Tschad, einem der ärmsten Länder der Welt. Die sehr negativen Konsequenzen der Erdölförderung in anderen Ländern (wie Nigeria, Gabun und Angola) weckten bei verschiedenen NGOs jedoch Befürchtungen, dass auch im Tschad Umweltzerstörung drohe und sich die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung verschlechtern würden. Im Laufe der Jahre entwickelte sich ein internationales Netzwerk verschiedener NGOs, das nach langwierigen Verhandlungen und einer weit reichenden Öffentlichkeitsarbeit wesentliche Verbesserungen (u. a. höhere Entschädigungszahlungen) für die betroffenen Bevölkerungsgruppen aushandeln konnte. Der Verfasser (Martin Petry), einer der Akteure in dieser Netzwerkarbeit, stellt in chronologischer Reihenfolge dar, wie das Netzwerk aufgebaut wurde, welche Erfolge es erzielte und welche Gegenmaßnahmen die involvierten Firmen und Organisationen ergriffen. Damit macht er einerseits deutlich, welche Hindernisse und Probleme eine effektive Netzwerkarbeit erschweren; andererseits zeigt er auf, welches Potenzial in einer effektiven Vernetzung im Kampf für Gerechtigkeit, Umweltschutz und Frieden liegt.