Selbst ausgewiesenen Experten fällt es bisweilen schwer, die Vorgänge und Veränderungen in der Wirtschaftspolitik nachvollziehbar zu erklären; insbesondere in der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise. Auch aus diesem Grund präsentieren Markus M. Müller und Roland Sturm nun einen Band, in dem sie Konzepte, Ziele und Ansätze der Wirtschaftspolitik umfassend und allgemein verständlich darstellen, aber auch kritisieren. Er ist explizit als Lehrbuch für Studierende und Graduierte angelegt, das „informierte Einsichten in Zusammenhänge, einen breiten Überblick über wichtige Fakten und theoretische Überlegungen“ geben will „sowie […] einen ‚roten Faden’, der weiterhilft, die Tagespolitik besser zu verstehen“ (10). Einer Einführung in wesentliche Begriffe und Theorien der Wirtschaftspolitik folgt ein ausführlicher Überblick über deren Geschichte in Deutschland, der zeitlich von ihren Anfängen im Kaiserreich über die Einführung der sozialen Marktwirtschaft bis zur aktuellen Situation reicht. Daran schließt sich ein Aufriss besonderer Institutionen der deutschen Wirtschaftsordnung wie der Geld- und Wettbewerbspolitik sowie wirtschaftsregulierender Institutionen und Mechanismen an. Dem vergleichenden Ansatz der Autoren gemäß findet die Diskussion immer auch mit Blick auf die Länderebene, auf andere Nationen und die EU statt. Dem wird speziell im vierten Teil Rechnung getragen. Die Darstellung schließt mit einem Ausblick auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen der Wirtschaftspolitik. Der Band bietet einen, gerade angesichts der Komplexität der Thematik, kompakten und informativen Überblick, deshalb eignet er sich sehr gut für Studienanfänger, insbesondere der Sozialwissenschaften. Dort, wo Themen nur gestreift werden können, hilft eine ausführliche Bibliografie.