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Christiane Frantz / Annette Zimmer (Hrsg.)

Zivilgesellschaft international. Alte und neue NGOs

Opladen: Leske + Budrich 2002 (Bürgerschaftliches Engagement und Nonprofit-Sektor 6); 411 S.; kart., 25,- €; ISBN 3-8100-3009-0
Der Sammelband ist der mittlerweile sechste Band einer Reihe, die seit einiger Zeit die Diskussionen um das Konzept der internationalen Zivilgesellschaft in Deutschland rezipiert. Dabei wird von einem umfassenden Verständnis von Zivilgesellschaft ausgegangen, welches einen normativ-utopischen Entwurf und einen deskriptiv-analytischen Begriff verbindet. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der Rolle von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) in der Konzeption der internationalen Zivilgesellschaft. Neben einigen theoretischen Ausführungen stehen vor allem Fallstudien zu in verschiedensten Politikfeldern aktiven NGOs im Mittelpunkt. Dies wird durch empirische Vergleichsstudien abgerundet, die vor allem die Strategiefähigkeit zivilgesellschaftlicher Organisationen überprüfen. Abschließend wird die breite Debatte um die Steuerungsfähigkeit des Staates aufgenommen und das Verhältnis von "NGOs und Staat" thematisiert. Es zeigt sich, "daß Zivilgesellschaft auf gesicherte rechtliche Rahmenbedingungen und die Einhaltung von Normen nachhaltig angewiesen ist" (20). Der Band gibt, bis auf die Ausnahme einiger rein deskriptiver Beiträge, insgesamt einen guten und repräsentativen Überblick über den aktuellen Stand der NGO-Forschung und ihrer deutschen Vertreter. Inhaltsübersicht: Annette Zimmer: NGOs als Akteure einer internationalen Zivilgesellschaft (9-22). I. NGOs in der Zivilgesellschaft - Definition, Verortung und Funktionen: Kerstin Martens: Alte und neue Players - eine Begriffsbestimmung (25-49); Christiane Frantz: Nichtregierungsorganisationen in der sozialwissenschaftlichen Debatte (51-81); Volker Heins: Der Mythos der globalen Zivilgesellschaft (83-101). II. Zivilgesellschaftliche Organisationen konkret: Pater Karl Oerder: Kirche als Global Player - von den Missionsorden zur Entwicklungszusammenarbeit (105-117); Michael Vilain: Das Internationale Rote Kreuz als NGO (119-135); Linda Tenbohlen: Caritas international - Für Menschen in Not (137-159); Willibald Geueke: CARE International: NGO mit konföderaler Struktur (161-173); Beate Ziegler: medica mondiale: Krieg ist immer Gewalt gegen Frauen (175-184); Miklos Marschall: Transparency International: Ein Beispiel für erfolgreiches globales Engagement transnationaler NGOs (185-197); Kaisa Eskola / Felix Kolb: Attac - Globalisierung ist kein Schicksal (199-212); Manfred Belle: Politik braucht Weitblick! GERMANWATCH: Lobbyarbeit für Umwelt und Entwicklung (213-223); Volker Kathöfer: Zwischen Schlauchboot und Informationsstand. Greenpeace: Engagement und Ehrenamt (225-231); Dirk Hetzel: Internationale Selbsthilfe am Beispiel AIDS (233-253). III. Strategiefähigkeit zivilgesellschaftlicher Organisationen: Christian Lahusen: Institutionelle Umwelten und die Handlungsfähigkeit von NGOs (257-278); Annette Zimmer / Thorsten Hallmann: Identität und Selbsteinschätzung von NPOs (279-301); Helmut Anheier / Nuno Themudo: Führung und Management in internationalen Mitgliederorganisationen (303-325). IV. NGOs und Staat: Andreas Kohl: Organisierte Kriminalität als NGO? - Die italienische Mafia (329-346); Thomas Fischermann: Schlacht ohne Plan (347-359); Dieter Reinhardt: Humanitäre NGOs: Dritte Säule der transnationalen Zivilgesellschaft oder außenpolitisches Instrument der Regierungen? (361-391); Reinhard Meyers / Christiane Frantz: Global Governance, NGOs und die transnationale Zivilgesellschaft (393-408).
Thomas Henzschel (TH)
Dr., Auswärtiges Amt, Arbeitsstab Iran.
Rubrizierung: 4.3 | 2.22 | 2.331 Empfohlene Zitierweise: Thomas Henzschel, Rezension zu: Christiane Frantz / Annette Zimmer (Hrsg.): Zivilgesellschaft international. Opladen: 2002, in: Portal für Politikwissenschaft, http://pw-portal.de/rezension/14964-zivilgesellschaft-international_16977, veröffentlicht am 01.01.2006. Buch-Nr.: 16977 Rezension drucken