Politikwiss. Diss. TU Dresden; Gutachterin: M. Medick-Krakau, Gutachter: W. Ismayr. – Können internationale Organisationen wirksam Demokratie fördern? „Welche Maßnahmen beschleunigten den Demokratisierungsprozess in Südosteuropa und welche bremsten ihn? Wie effektiv förderte die OSZE Demokratie in Südosteuropa?“ (27) Richter widmet sich in einem konzeptionellen Abschnitt der Methodik der Wirkungsanalyse und entwirft ein Untersuchungsdesign. Die Effektivität internationaler Organisationen erfasst sie entlang der Dimensionen „Zielerreichung“ und „Problemlösung“ und untergliedert sie in die vier Idealtypen des „Partner-Mahner-Besserwisser-Versager“ (53). Anschließend verknüpft die Autorin Ansätze der Transformations- und Sozialisationsforschung zu einem theoretischen Grundgerüst. In drei Fallstudien (Bosnien und Herzegowina, Kroatien, Serbien) wird die Effektivität externer Demokratisierung durch die OSZE auf der Basis von Primärdaten ermittelt und verglichen. Der Untersuchungszeitraum beginnt 1995 mit dem Vertrag von Dayton und endet 2005. Externe Demokratisierung ist grundsätzlich „möglich, legal und legitim sowie auch wünschenswert“ (45), internationale Organisationen können Demokratisierung „anschieben, wenn der Reformzug ins Stocken gerät, die Weichen richtig stellen oder ihn aus einer Sackgasse befreien. Aber: Erfolgreiche externe Demokratisierung kann nur mit dem Souverän erfolgen“ (45). Eine singuläre, für alle Phasen einer Transformation adäquate externe Demokratisierungsstrategie gibt es nicht, lautet das Resümee der Autorin. Alle Maßnahmen haben kontraproduktive Gegen- oder Nebenwirkungen: „In der Verwirklichung positiver Effekte und gleichzeitigen Vermeidung negativer Wirkungen liegt der Schlüssel zu einer effektiven Demokratisierungsstrategie, damit sich eine gut gemeinte Unterstützung [...] tatsächlich gut auswirkt“ (387).