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Meta-Ticker Bundestagswahl 2017. Analysen, Kommentare, Berichte

01.06.2017
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Anke Rösener, Diplom-Politologin

Erschienen am 1. Juni 2017, zuletzt aktualisiert im April 2020.

Das Portal für Politikwissenschaft begleitet das Geschehen rund um die Wahl zum 19. Deutschen Bundestag am 24. September 2017 mit Informationen aus Thinktanks, Medien und Universitäten. metaticker schmal1kreuzWelche Themen und Personen bestimmen den Wahlkampf, wie sehen die Mobilisierungsstrategien der Parteien aus, welche Prognosen werden abgegeben? Welche Bedeutung spielt die Debatte um das Wahlrecht, die Mandatsverteilung und die Größe des Bundestages? Welche übergreifenden Themen werden von der Politikwissenschaft mit Blick auf die Bundestagswahl aufgegriffen und zur Diskussion gestellt? In fünf Rubriken – Aus der Wissenschaft, Aus den Medien, Aus den Fachzeitschriften, Vortragsreihen und Digirama – stellen wir in Kurzformaten Analysen, Kommentare und Berichte aus der Wahl- und Parteienforschung vor und weisen auf einschlägige Literatur, Dossiers oder Veranstaltungen hin.

Daneben veröffenltichen wir Beitrage, die die Bundestagswahl entweder direkt tangieren oder sie zum Anlass für grundsätzliche Analysen nehmen. Hendrik Träger und Alexandra Neumann blicken auf das Wahlthema Asyl-, Migrations- und Integrationspolitik und stellen die Postionen der Parteien in ihren Wahlprogrammen zur Bundestagswahl 2017 einander gegenüber. Wolfgang Zeh setzt mit den Umgangsformen im Parlament auseinander und Roman Maria Koidl erörtert, warum der Wahlkampf im Zeitalter der digitalen Revolution mit Scheinrealtitäten auszukommen scheint. Stephanie Geise und Nicole Podschuweit haben mit einer qualitativen Befragung die Mobilisierungsstrategien der Parteien im Wahlkampf untersucht und in dem Sammelband „Voters and Voting in Conext“ geht es um den Einfluss von Medien und Debatten auf das Wahlverhalten.

In zwei Rezensionen stellen wir Bücher zum Thema Berichterstattung über Wahlen vor: Kerstin Reinisch fragt, inwieweit die Berichterstattung über den deutschen Wahlkampf entpolitisiert ist und in dem Sammelband von Thorten Faas et. al. geht es unter anderem um die Auswirkungen von Umfragedaten auf die Wahlentscheidung. Ein Blick zurück auf die Bundestagswahl 2013 bietet der Band der traditionellen „blauen Reihe“ von Harald Schoen und Bernhard Weßels. Rainer-Olaf Schultze befasst sich in seinem Vortrag mit den Konjunkturen politischer Beteiligung. Im Rückblick auf vergangene Wahlen zeigt er die Ströme der Wählerwanderungen auf und fragt nach Motiven für die Nicht-Wahl sowie nach Formen und Funktion direkter Beteiligung. Ebenfalls rückblickend – und zwar auf die Wahlentscheidungen seit 1945 – betrachtet Patrick Güllner in „Der vergessene Wähler“ den Niedergang der Volksparteien.

Mit den Wahlergebnissen vom 24. September 2017 setzt sich Oscar W. Gabriel auseinander. Er bietet erste Erklärungen für das schlechte Abschneiden der beiden Volksparteien und deutet im Kontrast dazu die Motive der AfD-Wähler. An deren Beispiel erörtern Constantin Schäfer und Ann-Katrhin Reinl, ob populistisches Wählen gegen Demokratiemüdigkeit hilft. Wie es zu dem dramatischen Wahlergebnis kommen konnte, untersucht Elmar Wiesendahl mit Blick auf die Akteursseite. Er rückt das operative und konzeptionelle Geschäft der SPD und der CDU/CSU in den Mittelpunkt und zeigt, welche strategische Lehren aus dem Wahlkampf zu ziehen sind. Michael Freckmann befasst sich mit der Rolle der FDP im Parteiensystem und lotet deren Handlungsoptionen nach der Bundestagswahl aus. In einem weiteren Kommentar blickt Gabriel auf das Scheitern der Jamaika-Sondierungen, erläutert Vorzüge und Probleme der verschiedenen möglichen Regierungsbündnisse und rückt eine schwarz-grüne Minderheitsregierung, toleriert von der FDP, in den Fokus. Sven Jochem hingegen erteilt der Option einer Minderheitsregierung eine klare Absage. Die Erfahrungen aus den skandinavischen Ländern belegen, dass das Regieren ohne Mehrheit nicht das Parlament, sondern lediglich die Opposition stärkt. Einen Praxistest erfährt diese Option nicht; fast 6 Monate nach der Bundestagswahl wurde der Weg frei für eine erneute Große Koalition. Oscar W. Gabriel blickt in seinem Essay auf die längste Phase der Regierungsbildung in der Geschichte der Bundesrepublik zurück und zeigt auf, was von der neuen großen Koalition zu erwarten ist. Mit den enormen Veränderungen des deutschen Parteiensystems und der tiefen Sinnkrise der etablierten Parteien setzen sich die Autor*innen des Sammelbandes von Sebastian Bukow und Uwe Jun „Parteien unter Wettbewerbsdruck“ auseinander, den Stephan Klecha vorstellt. Thomas Mirbach stellt in seiner Besrpechung „Die Bundestagswahl 2017. Ein zwiespältiges Bild?“ die Ergebnisse der vielfältigen Einzelstudien aus zwei Sammelbänden zur Bundestagswahl (Sigrid Roßteutscher et al. sowie Christina Holtz-Bacha) vor. Auffällig sei, so Mirbach, dass die die vielfach vermuteten Tendenzen der Polarisierung sich in den den erhobenen Daten nicht abzeichneten.

 

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