Kant und die Zukunft der europäischen Aufklärung
Der Band enthält ausgewählte Vorträge, die während einer internationalen Tagung 2007 in Greifswald am Alfred Krupp Wissenschaftskolleg gehalten wurden. In deren Mittelpunkt stehen einerseits Auseinandersetzungen mit Kants berühmter Schrift „Was ist Aufklärung?“ im Kontext der Epoche und des Werkes sowie vergleichende und weitergehende Studien zur Philosophie Kants andererseits. Insbesondere die Studien zu Kants Religionsphilosophie, Ethik, Anthropologie sowie Staats- und Rechtsphilosophie im zweiten Teil verdeutlichen, dass das Aufklärungsdenken im Allgemeinen und die Kant’sche Philosophie im Besonderen keineswegs an Aktualität eingebüßt haben, sondern historischen Kontroversen auch in zeitgenössischen Debatten immer wieder als Referenzpunkt dienen. Von besonderem Interesse dürften im politologischen Kontext die Beiträge von Manfred Baum, Christoph Horn und Katrin Flikschuh zur politischen Theorie Kants sein, die maßgeblich das Spannungsverhältnis von Recht, Politik und Moral thematisieren, stehen doch diese Leitbegriffe auch im Hintergrund der gegenwärtigen Debatten der politischen Philosophie um Kosmopolitismus, Global oder Social Justice. Aus diesem Grund sei auch auf die Aufsätze zu den Ethiken Kants und Humes von Herlinde Pauer-Studer und Heiner F. Klemme verwiesen, die an historischen und aktuellen Beispielen die Möglichkeit einer Begründung von ethischen Normen diskutieren.